German Funk Fieber Vol. 1 :: Sampler & Compilations

Natürlich ist hier kein Stück zu erwarten, das George Clinton oder James Brown auch nur annähernd auf gleicher Augenhöhe begegnen könnte (am wenigsten vermag dies sicherlich das dahinsiechende Sly-Stone-Cover „Family Affair“ des Veit Marvos Red Point Orchestras). doch genau das öffnet den Blick für eine ganz eigene, nicht selten schrullige Interpretation des Funk: Da wären der Mambo-Kurt-Charme, den Klaus Wunderlichs bräsige Auffassung von George Gershwins Jazzstandard „Summertime“ versprüht, der tatsächlich „Gang Bang“ benannte Brummer der Messengers mit der in seinem unweigerlichen Assoziationsfeld ungeheuren Textzeile „being the only girl in a Rock’n’Roll band“ und das rührselig-aktionistische „Es geht“ der zum „Sieg durch Solidarität“ aufpeitschenden Was Tun Band. Dazu entwächst no other than Howard Carpendale im Vorspiel zu Rammsteins Hauruck-Wortspiel „Du hast mich“ ein veritables Soulmonster, das sich im Refrain sogar zu einer mächtigen Referenz an „I’m A Man“ der Spencer Davis Group aufplustert. Aber auch Raritäten aus dem konsensual-krediblen Fundus von Hildegard Knef und Udo Lindenberg konnte der für die Kompilation zuständige D] Q-Mutat gewinnen. „Wahnsinn und Genie gehen Hand in Hand“ croont der ehrenamtlich nicht aus der Ruhe zu bringende Panikrocker im abschließenden „Votan Wahnwitz“, mit dem er schon vor Jahrzehnten eine Vorab-Legitimation zu seinem Gastspiel auf Jan Delays selbst ernannter Funk-Wiedergeburt Mercedes Dance lieferte.

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