Universal Gonzalez -Volume 2

Vor sechs Jahren zeigten Universal Gonzalez auf ihrem gleichnamigen Debüt, dass man mit deutschen Texten und mit Samba- und Bossa-Rhythmen nicht zwangsläufig in seichten Fahrwassern landen muss. Die Band um Sängerin Claudia Gonzalez und diverse Hamburger Szenegrößen wie Jacques Palminger (Studio Braun), Chris Dietermann (Songs For Joy) und Reverend Ch. D. (Dieter Thomas Kuhn) hat ihr Konzept weiter verfeinert, ohne sich dabei anzubiedern. Ihre Stärke ist der Sinn für das theatralisch Überhöhte, dass im Gegensatz zur Ungebrochenheit sonstigen deutschsprachigen Popschaffens steht. Ein kleiner, aber entscheidender Unterschied, der auch auf Volume 2 eine Rolle spielt. Doch so klar die Zielsetzung auch sein mag, richtig zwingend klingt das Ergebnis nicht. Was vielleicht durchaus gewollt ist. Universal Gonzalez darf man wieder getrost attestieren, sich in Stücken wie „Jeder Schlag“ und „Lass dich gehen“ weit außerhalb des Kontextes deutscher Chanson- und Schlagermusik zu bewegen. Doch das allein und ein paar gelungene Textzeilen reichen nicht aus, um daraus ein tragfähiges Gerüst zu bauen. Universal Gonzalez machen es sich zu einfach, wenn sie nur auf das bewährte Konzept des Debüts vertrauen. Da ändern auch durchaus gelungene Songs wie „Joe Dallessandro“ und „Verkaufen“ nichts Grundsätzliches daran.

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