Silversun Pickups – Carnavas

„I am not Jesus though I haue the same Initials, sang der zu Recht oft mit dem Gottessohn verglichene (hui, Blasphemous Rumours!) Jarvis Cocker im Jahr 1998. Umgemünzt auf ihren ständigen Referenzwert aus Chicago müssten die Silversun Pickups klagen „We are not the Smashing Pumpkins, though we…“. Tatsächlich dröhnen die Kalifornier stellenweise verdächtig ähnlich dem frühen Sound von Billy Corgans Egovehikel, spielen mit den gleichen Wechseln zwischen unschuldiger Schönheit und verdorbener Hässlichkeit, und auch das Epenhafte der nie kürzer als vier Minuten währenden Songs ihres Erstlings ist ein signifikanter Charakterzug der lädierten Kürbisköpfe. Doch inwiefern sind diese Parallelen jetzt eigentlich schlimm? Sollten angesichts des über weite Strecken enttäuschend inspirationsfernen Comebacks des Pumpkins-Rumpfs nicht die Freudenglocken ob dieser Wiederbelebungsmaßnahmen bimmeln?Also knappe Detailanalyse: Zugutehalten kann man diesem nach dem Mädchennamen der griechischen Seite von Sänger Brian Auberts Familie benanntem Debüt, dass es eben wie keines klingt sondern bereits bemerkenswert solide daherkommt – was daran liegen mag, dass die Band satte fünf Jahre zusammen musizierte, bevor sie den ersten Schritt ins Studio wagte. Zuschlechtehalten kann man Carnavas im Gegenzug aber, dass ihm genau das ungestüme Element einer Hotshot-Band fehlt und daher oftmals routiniert und schlicht träge wirkt. Herausragende Tracks wie „Lazy Eye“ und „Little Lover’s So Polite“ wird das allerdings nicht davon abhalten, demnächst gehäuft bei Indie-DJs angefordert zu werden. Und das sei ihnen ja auch gegönnt.

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