Quit Your Dayjob – Tools For Fools

Das letzte Zusammentreffen des Rezensenten mit diesem offenkundig bekloppten Gespann endete mit dem beherzten Versuch des Keyboarders, meinem Münchner Nachtclub seine Vorband mit seinem eigenen Schuh zu erschlagen. Zwei Jahre später tänzeln die zur Arbeitslosigkeit Aufrufenden immer noch zwischen den Ufern Genie und Wahnsinn und erbrechen uns ein Album, dessen einziges Charakteristikum das Extrem ist: Trotz beinhartem Minimalismus (eine beliebige Variante von Neal Heftis „Batman Theme“ + ein Markey-Ramone-Beat + ein Slogan, dessen Aussagekraft selten das Level von „Danger! Fire Kills Children“ überschreitet = ein amtlicher Song) birst die Platte vor exzessivem Schwachsinn und unterschreitet trotz 13 Songs glatt die 28-Minuten-Grenze. Da Marcass, Judass und Drumass ihrem brachialen Nonsens mittlerweile wohl selbst nicht mehr Herr werden, luden sie sich obendrein noch Gäste in ihr Irrenhaus ein: Wu-Tang- und Jedi-Mind-Tricks-Kumpel R.A. The Rugged Man stellt mit einem 25-sekündigen Rap den elementaren Bestandteil des nur doppelt so langen Openers „Warmachine“ dar, und die maßlos überflüssigen The Sounds geben ein ebensolches Gastspiel auf der in all dem Chaos fast schon ernüchternd zugänglichen Lead-Single „Bodypoppers“. Das Herzstück der Platte, „Medieval Monsters In The Modern Man“, macht mit der Zeile „If you don’t get the joke, then you don’t get the dope“ klar, dass hier nach eigenen Regeln gespielt wird. Nachdem deren Komplexität resp. Nichtexistenz einen ähnlichen Vergnügungsgrad wie der einer Partie „Das Schwarze Auge“ nahe legt, ist dieses Album sicherlich nicht pauschal Hörern von 9 bis 99 Jahren zu empfehlen. Für ein paar Spinner aber dürfte es einer Offenbarung gleichkommen.

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