Film School – Hideout

Zunächst überrascht es, wie authentisch Film School auf ihrem dritten Album nach den späten 80-er und frühen 90-er Jahren klingen. Das können so im Moment höchstens noch die New Yorker Kollegen von Asobi Seksu. Nach und nach schälen sich aus dem Wall Of Sound dieser Platte aber auch noch andere Nuancen heraus. Film School. ursprünglich als Projekt des Sängers Greg Bertens mit diversen Pavement– und Fuck-Mitgliedern gestartet, haben sich nach etlichen Umbesetzungen offenbar als Band gefunden. Eine düster säuselnde Bassistin ist jetzt dabei, und der Trommler spielt irgendwo hinter den Soundwänden ein toll sonores Gruftie-Schlagzeug. Film School musizieren auf hideout, ihrem dritten Album, an der Schnittstelle von britischer Shoegazer-Psychedelia (Ride, My Bloody Valentine) und Früh-80-er-Wave der Liga Joy Division/The Cure. Die mechanische Zackigkeit und Genervtheit Letzterer wird dabei mit dem mehrlagigen Schwärmertum Ersterer kombiniert. Und Film School machen mit ihrer musikalischen Vision keine Gefangenen, die für den Massenmarkt klar austarierte Einverleibung düsterer Musiktechniken, wie sie zum Beispiel die Editors pflegen, ist ihnen fremd: Kontrolle und Chaos müssen so klaustrophobisch gegeneinanderklatschen wie es Bands wie The Sisters Of Mercy und The Cure so gut beherrschten oder später in entspannte rer Form eben auch die besagten Schuhgucker. Zigfach übereinandergelegte Delay-Gitarren.die alle denselben Akkord zu spielen scheinen, sorgen wahlweise für angenehmes Wegdämmern oder Migräne, während allerhand Sixties-Gerassel, Chöre und die Brit-Goth-Backing-Stimme der neuen Bassistin fürdie Leichtigkeit zuständig sind. Im abgefuckt-lethargischen Song „Sick Hipster Nursed BySuicide Girl“ paaren sich Joy Division und Tuxedomoon, in die helleren Stücke wie „Two Kinds“ und „Plots and Plans“ fallen dann und wann sogar ein paar lichte Sternstrahlen der Trembling Blue Stars, Hideout ist Düster-Pop für fortgeschrittene Finsterfreunde.

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