Chikinki – Brace, Brace

Die hier sind ziemlicher Kult, seit sie in rüden Vorzeiten mal Experimente mit der Mutter propagiert haben. Nasty boys! Ihr letztes Album Lick Your Ticket sollte mal bei der ganz großen Industrie herauskommen, wurde dann delegiert und dank einiger Volltreffer („Assassinator 13“!) zum Geheimtipp. An Chikinki hatten Freunde von Elektronik und Indie-Gitarren gleichermaßen Spaß. In der Zwischenzeit muss die Band aber aus unerfindlichen Gründen Angst vor der eigenen Courage bekommen haben. Die Zeit des Experimentierens scheint (vorerst?) vorbei. Modernistische Streichersounds (siehe damals „Staple Nation“), satte Funkgrooves, düstere Anwandlungen oder schräge Schmankerl? Ideen, die darauf hindeuten, dass mal jemand was Anderes versucht? Dieses Mal Fehlanzeige. Von Struktur und Instrumentierung her entspricht jetzt fast jeder Song dem traditionellen Muster britischer Beatbands. Weshalb sich beim Durchhören früher oder später der Eindruck von Gleichförmigkeit einstellt. Andererseits: Ist das bei einer Platte von Mando Diao anders? Beschwert sich da einer? Chikinki verspüren jetzt eben Riesenlust auf Pop. Wie (fast) jeder Brite oder Leute, die sich wie einer fühlen. „Sunrise“ ist der richtige Launemacher zu Beginn und bei „You Said“ verfällt man dem melodischen Feingefühl im Nu. Weiter hinten, in „Lies All Over My Eyes“, bricht zur Abwechslung mal der Orkan wilder Leidenschaft los. Hauptsächlich will dieser Stoff aber zum Mitsingen und Abtanzen einladen. Ist in Ordnung so. Mehr aber auch nicht. Denn eigentlich geht bei dieser Band mehr.

www.chikinki.co.uk