Import Export
Bei Werken des österreichischen Filmemachers Ulrich Seidl muss man sich auf harten Stoff gefasst machen: Existenz, das ist bei diesem unromantischsten aller Regisseure das lange Warten auf den Tod. Radikaler als in Import Export, seinem unerbittlichen Film über die Ware Mensch, hat Seidl seine Weltsicht aber bislang noch nie vermittelt: Im geschickten Gegenschnitt erzählt er hiervon einer jungen ukrainischen Kinderkrankenschwester, die sich für den Internetsex nicht eignet und so ihr Glück als Altenpflegerin in Wien sucht, und vom österreichischen Jungproll, der mit seinem Pflegevater in der Ukraine Spielautomaten aufstellt. Gefilmt wurde nur in den garantiert abgefucktesten und hässlichsten Ecken der in Frage kommenden Schauplätze, ohne dass Film und Figuren ihre Würde und ihren Humor verlieren würden. Womöglich ist da tatsächlich ein klitzekleines Fitzelchen Hoffnung, während zum Schluss der Chor in unerträglicher Kakophonie anhebt. „Stinkt.“ – „Tod.“ – Schwarzblende – Aus.
Mit Ekateryna Rak, Paul Hofmann u.a.
importexport.ulrichseidl.com
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