John Phillips – John, The Wolfking Of L.A.; John Phillips – Jack Of Diamonds;

Er war die graue Eminenz der Westcoast-Folkrock-Szene, und als der „Summer Of Love“ in voller Blüte stand, hatte sich der damals immerhin schon 31 Jahre alte John Phillips aus Parris Island, South Carolina, endgültig unsterblich gemacht: Einem völlig unbekannten Sänger namens Scott McKenzie schneiderte er die Flower-Power-Schnulze „San Francisco (Be Sure To Wear Flowers in Your Hair)“ auf den Leib, die zur Hymne aller Blumenkinder werden sollte. Doch seine schönsten Tunes, „Monday Monday“ und vor allem „California Dreamin'“, finden sich auf dem Longplayer If You Can Believe Your Eyes And Ears, den er 1966 zusammen mit seiner Frau Michelle, mit „Mama“ Cass Elliott und Denny Doherty alias The Mamas And The Papas aufnahm und der mehr war als „just another record“: Das Album war Ausdruck eines Lebensgefühls, es wurde besungen, gekauft – Nummer 3 in den englischen, Nummer 1 in den US-amerikanischen Charts- und gehört, immer wieder, bis heute. Fragen Sie nur mal die Magic Numbers. Dass Phillips nebenbei noch die „Mutter aller Festivals“ organisierte, das vom 16. bis 18. Juni 1967 dauernde Monterey Pop Festival, gehört ebenfalls zu seinen unbestreitbaren Verdiensten. Nach dem Split der Mamas And Papas indes war auch Phillips‘ Glückssträhne beendet, sein Soloalbum John Phillips, erstmals 1969 und eben jetzt wieder unter dem Titel John, The Wolfking Of L.A., 3,5 Sterne, wiederveröffentlicht, verhallte nahezu ungehört. Was ein wenig ungerecht ist, handelt es sich doch um gefälligen, folkinformierten Countryrock, dem ausgewiesene Könner wie James Burton, Hai Blaine, Larry Knechtel und Joe Osbourn ihren Stempel aufdrückten. Die Neuauflage enthält acht Bonustracks. In den Folgejahren arbeitete John Phillips dann mit Van Dyke Parks und Musikern der Crusaders zusammen und gab seiner Musik einen Drall ins Jazzige. Das Album Jack Of Diamonds, 3 Sterne, versammelt nun Songs ausjener Phase, die mal locker-flockig daherschwingen wie das von den Grateful Dead popularisierte „Me And My Uncle“ aka „Jack Of Diamonds“, mal schmalzigtönen, bisweilen aber auch allzu skizzenhaft und wenig elaboriert wirken. For fans only.

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