Ben Fong-Torres, Karl Hoffman :: Gram Parsons: Hickory Wind
Das Leben und Sterben der wohl größten Countryrock-und Alternative-Legende.
Die Reichen, Schönen, Gesegneten sind, wir wissen das, nicht notwendig glücklich in ihrem Glück. Cecil Ingram Connor III. konnte (auch) hiervon ein Lied singen, aber so schlimm wie ihn trifft es nicht jeden. 1946 als Enkel eines millionenschweren Zitrusfruchtmagnaten geboren, verlor er erst den Vater (der sich nach einer Weihnachtsfeier erschoss), dann, nachdem sie wieder geheiratet hatte (daher der Nachname Parsons), die Mutter (die sich ins Grab soff). Das Familienvermögen war futsch, und Gram Parsons, der in Harvard als Student eingeschrieben war, hat die Eliteschmiede nie betreten. Das, immerhin, hatte einen guten Grund: die Musik, die ihn als Kind packte und nie mehr losließ,die ihn (mit den Byrds, Flying Burrito Bros, und solo) zum Auslöser der Countryrock-Welle und Urvater aller US-Alternative-Bands werden ließ, ohne den auch die Rolling Stones nie auf so was wie „Wild Horses“ gekommen wären. Mit 26 war er selber tot (Überdosis); Diebstahl und versuchte Verbrennungs einer Leiche im Joshua-Tree-Nationalpark schafften es in den Rock-Sagenschatz (und ins Kino). Ein solches Leben zu erzählen, wäre eine Aufgabe für jemanden gewesen, der nicht nur viel weiß (und recherchiert hat), wie Ex-„Rolling Stone“-Herausgeber Fong-Torres, sondern auch literarisch was draus machen kann. So, zumal lieblos bis haarsträubend miserabel übersetzt, ist es eine informative, streckenweise spannende Lektüre, die von der Magie, die Gram Parsons umgibt, aber nur wenig vermitteln kann.
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