Triska – Lido

Driving South, Staying There, heißt das zauberhafte Album, das die Münchner Band Cat Sun Flower im Jahr 1999 in der Toskana aufnahm und das 2001 endlich veröffentlicht wurde – eine Platte wie ein Versprechen auf Urlaub, Sonne, Strand, Rotwein, Picknicks an warmen Abenden irgendwo im Süden, einen endlosen Sommer lang. Es folgten mit European Cuts (2003) und A Lie Called Summer (2006) zwei weitere feine CDs, derweil Sängerin Heidi Triska und Multiinstrumentalist Gerald Huber sich nebenher selbstständig machten und mit Stay Warm reüssierten. Dieser zu Recht hoch gelobten „Winterplatte“ lassen die beiden jetzt mit Lido ein „Sommeralbum“ folgen, auf dem Piano-Pop und Kunstlied. Bossa und Folkverwandtes, Chansoneskes-„Jazz Méditerranée“ stammt aus der Feder Keren Ann Zeidels und Benjamin Biolays- und sogar Country ein betörendes Ganzes bilden. Man muss nur hören, wie Heidi Triska Zeilen wie „Think big, when you are small“ singt oder augenzwinkernd die Beatles zitiert („When I get older losing my hair“), wie in „Couldn’t Care Less“ plötzlich ein falscher Klavierton zum Vergnügen der Beteiligten die weihevolle Stimmung aufbricht, wie Andreas Porsch (Flöte, Klarinette, Saxofon) und Alois Schmelz (Trompete) die Songs fein ziselieren, wie subtil-swingend die Rhythmusgruppe-Gerhard Krenn (Kontrabass), Ralf Nickolaus (Schlagzeug) und Francesca E. (Percussion) – zu Werke geht, kurz: Man muss nur diese charmanten Songs hören, um sich in Lido zu verlieben – und das nicht nur für einen Sommer.

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