Chuck Prophet – Soap And Water
Paisley Underground und Alternative Country, Stones-Riffs und digitale Beats, Akustikgitarren und Klänge aus dem Laptop: Chuck Prophet aus Whittier (Kalifornien), der keine E-Mail ohne den Mark-Twain-Spruch „As soon as you realize it’s all insane, it all makes sense“ versendet, hat schon zu seligen Green-On-Red-Zeiten keinen Hehl daraus gemacht, dass ihm Schubladendenken ein Gräuel ist- und ist dieser Haltung auch nach dem Split der Americana-Pioniere auf seinen bislang sieben Soloalben treu geblieben. Natürlich gilt das ebenfalls für Soap And Water, aufgenommen in Nashville, produziert von Brad Jones (Dolly Parton, Josh Rouse, Yo La Tengo). Das Album, verrät uns der Waschzettel der Plattenfirma, „vermischt schräg und gelungen Soul, Country und Rock, als träfen Alex Chilton, Waylon Jennings und Bob Dylan aufeinander“. Was sich schnell als schwere Hypothek für ein eigentlich recht gelungenes Album erweist, das vor allem dann zu gefallen weiß, wenn Prophets Songs diesen eigentümlichen Schwebezustand erreichen zwischen rootsiger Erdung und beinahe ambienten Klang-Patterns. Und dann sind da diese Sound-Details, die an den Stones-Klassiker „You Can’t Always Get What You Want“ gemahnenden Chor- und Streicherarrangements in „Would You Love Me“, das maschinenhafte Pluckern in „All Over You“, diese Lou-Reed-hafte Coolness in Stimme und Gestus in „Something Stupid“ und „Heart Beat“, die einen noch bei der Stange halten, wenn das Interesse an den oft wenig memorablen Songs fast erloschen scheint. Mag ja sein, dass Prophets Achte bei (noch) häufigerem Hören wächst. Bis dahin geben wir erstmal feige 3 Sterne.
www.chuckprophet.com
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