Meat Puppets – Rise To Your Knees

Würde das Trio diese Frage heute noch einmal stellen, dürfte es wahrscheinlich deutlich verhaltenere Kommentare bekommen. Was weniger daranliegt, dass statt Gründungsmitglied Derrick Bostrom nun Ted Marcus den Part des Schlagzeugers übernommen hat, sondern an dem Umstand, dass ihr Comebackwerk Rise To Your Knees zur mittelschweren Enttäuschung geworden ist. Von jener Band, die, wenngleich sie einen Großteil ihres Ruhms der Teilnahme an der legendären 1993er Unplugged-Session Nirvanas in New York verdankt, in den späten 80ern und frühen 90ern prägend für die US-Alternativeszene war, ist wenig übrig geblieben. Wo sich einst Punk, Country und psychedelischer Rock zu einem eigenen Stil verbanden, bestimmen nun Nettig-und Harmlosigkeit das Bild. Auch wenn die Brüder Kirkwood und Marcus an den Markenzeichen der 1980 in Phoenix ins Leben gerufenen Band festhalten, dümpelt ihr neues Album auf einem erschreckend niedrigen Originalitäts- und Energielevel dahin. So blitzt das frühere Können der Meat Puppets nur in wenigen Augenblicken und Stücken wie dem von einem starken Basslauf und Curt Kirkwoods entspanntem Gesang getragenen „Stone Eyes“ auf. Davon abgesehen gibt sich das Album übermäßig eingängig und glatt. Im Vorprogramm der Stones kann man sich die Meat Puppets damit gut vorstellen. Etwas mehr Mut zum Krach und Experiment, der einst ihr Wirken prägte, hätte Rise To Your Knees jedenfalls gut zu Gesicht gestanden.

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