Die Firma – Goldene Zeiten

Eigentlich hatten die meisten HipHop-Fans das Trio aus Köln abgeschrieben. Doch mit ihrem vierten Album Krieg und Frieden und der Single „Die Eine“ feierte Die Firma 2005 ein fulminantes Comeback. Ihrem Ansehen in der deutschen HipHop-Szene haben diese Erfolge allerdings nicht besonders geholfen. Die Band lässt sich davon jedoch nicht beirren und gehtauf goldene Zeiten ihren Weg. Tatwaffe. Fader Gladiator und Def Benski wissen genau, was in den letzten Jahren schiefgelaufen ist. Entsprechend deutlich gehen sie mit den aktuellen Auswüchsen der HipHop-Szene auch ins Gereicht, siehe „Scheiß auf die Hookline II“. Doch leider wechseln sich auch diesmal solche geradlinigen Hymnen miteherweichgespülten Tracks wie „Jung sein“ und „Lass los“ ab. Da mag es sicherlich eine Rolle spielen, dass Tatwaffe und Fader Gladiator inzwischen glückliche Väter sind und viele Dinge aus einem sehr viel entspannteren Blickwinkel betrachten. Was aber nicht heißt, dass Die Firma 2007 nun nur noch über zwischenmenschliche Beziehungen reimt. Das Trio kann durchaus auch anders, siehe Songs wie „Was kann ich tun?“ und das mit Hilfe von Gianni eingespielte „Keine Bodyguards“. Wenn sie sich allerdings zu sehr in R’n’B- und Soul-Gefilde begeben, wie bei „Wenn wir uns sehen“, wird es schnell schnulzig. Der Hang zum fortgeschrittenen Pop-Entertainment mit zum Teil unfreiwillig komischen Refrains lässt sich auch bei Tracks wie „Wunder“ oder „Swimming Pool“ kaum verbergen. Und da wird es dann doch schnell grenzwertig.

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