Dapayk & Padberg – Black Beauty

Eine sehr sympathische Begleiterscheinung der Veröffentlichung des Debütalbums von Dapayk & Padberg im Herbst 2005 war, dass Close Up nicht als „das Album von dem Supermodel, das jetzt auch singt, und dem anderen Typen“ vermarktet wurde. Die Musik von dem anderen Typen (Niklas Worgt alias Dapayk) und seiner Ehefrau, dem Supermodel (Eva Padberg), eignet sich auch nicht so gut als Konsensbeschallung für die Leserinnen von als Modemagazinen getarnten Werbekatalogen und für die Leser von als Lifestylemagazinen getarnten Wichsvorlagen. Dapayk ist Musiker, Frickler, Produzent. Das warer schon, als Padberg noch Schülerin in Thüringen gewesen ist. Dapayk & Padberg meinen es ernst mit einer Musik, die zwar minimal ist, die man aber nicht „Minimal Techno“ nennen mag, weil das so einen schlechten Beigeschmack bekommt, und weil Black beauty weit über die selbstauferlegte Fantasielosigkeit von Minimal Techno hinausgeht. Das fängt schon mit „Doerti“ an, einem von tribalen Rhythmen begleiteten Track, bei dem Eva Padberg aus ihrer Stimme M.I.A.-hafte Unmöglichkeiten herausholt. Dapayk & Padberg führen auf Black Beauty nicht nur Techno auf afrikanische Musiktraditionen zurück, sondern haben ein Wunderwerk an konkreten und abstrakten Sounds geschaffen, die bei aller Präzision nicht für formale Strenge stehen. In Zeiten, in denen sich der Rock durch die Hintertür Zugang zum Dancefloor verschafft, ist das darüber hinaus auch noch ein willkommenes antirockistisches Statement.

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