The Young Knives – … Are Dead… And Some

Wer aus Ashby-de-la-Zouch kommt, eine Passion für Cord-Anzüge, die Pixies, Pavement und Ned’s Atomic Dustbin hegt und sich hinter Pseudonymen wie The House Of Commons (alias Thomas Dartnall) versteckt, der kann nicht ganz normal sein. Wer seine Debüt-EP unter dem Motto …Are Dead veröffentlicht, sowieso nicht. Trotzdem gilt das Trio um die Gebrüder Dartnall derzeit als der Insidertipp auf der Insel, hat mit seinem ersten Album Voices Of Animals And Men Platz 21 der Charts erreicht und die Titelbilder zahlreicher Hype-Postillen geziert. Warum, wird beim Hören ihres Frühwerks vom Oktober 2002 allerdings nicht klar. Die ursprünglich sieben Tracks entstanden noch ohne Hilfe ihres Mentors und Stammproduzenten Andy Gill (Gang Of Four) und klingen dementsprechend nach besseren Demos mit unausgegorenem Sound: ein rudimentärer, rauer Schrammel-Pop mit sprödem Bass, kantigen Gitarren, polternden Drums und einem nervigen Schreigesang, der wie Black Francis auf der Streckbank klingt-bissig, schrill und zynisch. Was weder besonders innovativ noch eingängig anmutet. Immerhin weisen „The Night Of The Trees“ und „Grand Opening“ bereits deutliche Anleihen bei Gang Of Four auf – mit hektisch-nervösem New-Wave-Pop, einem charmanten Wechselspiel aus laut und leise, heftig und harmonisch sowie einem ausgesprochen mutigen Hang zur Disharmonie. Eine Jugendsünde, die auch nicht besser wird, indem man sie noch einmal neu auflegt. www.theyoungknives.com