Lindstrøm – LateNightTales :: Sampler & Compilations
Die norwegische Elektromkszene um Todd Terje, Prins Thomas und Hans-Peter Lindstrøm ist eine von vielen Szenen, die eine neue musikalische Zukunft verheißen. Ob diese Zukunft dann auch eintritt, ist sekundär. Allein der Glaube daran zählt. Das Bemerkenswerte an Hans Peter Lindstrøm, der als der neue skandinavische Space-Disco-Held gefeiert wird: Bevor er der elektronische Musiker Lindstrøm wurde, interessierte er sich nicht für Clubmusik und Clubkultur, spielte als Jugendlicher in einer Deep-Purple-Coverband, um später Folk-und Country-Musik für sich zu entdecken. Mittlerweile, so heißt es, höre Lindstrøm nur noch Pop und Rock aus den 60ern und 70ern. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sein Mixfür die Reihe LateNightTales sich nicht an Hipsterparametern orientiert und eine Reihe von Künstlern und Songs featured, die als „uncool“ gelten, sofern sie überhaupt noch wahrgenomen werden: Carly Simon („Why“), Todd Rundgren („Born To Synthesize“), Lovin‘ Spoonful(„Coconut Grove“). Man kann das freilich als Versuch des Distinktionsgewinns durch die Hintertür der Uncoolness verstehen, es ist aber in Wahrheit ein kompromissloses Plädoyer für die Musikalität, überall diesen Songs steht die Tanzbarkeit (mehrheitlich mit Vintage-Synthesizern erzeugt). In dieses Format passen auch George Dukes funky Space-Synth-Instrumental „North Beach“, Anja Garbareks Avant-Folk „I Won’t Hurt You“ und die Kinderlieddisco „Regenbagan“ von Todd Terje und Prins Thomas sowieso. Die exklusive Coverversion des Mixers: Lindstrøm reinterpretiert Vangelis‘ Ibiza-Klassiker „Let It Happen“ als Space-Disco. Cheesyness durchaus gewollt.
www.latenighttales.co.uk
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