Nils Landgren Funk Unit – Licence to Funk
Der schwedische Posaunist feiert mit seiner Band und gut gewählten Gästen eine unbeschwerte Groove-Party.
Noch Blumentöpfe zu gewinnen, indem man sich als Musiker auch außerhalb irgendwelcher kurzer Retromoden an Traditionsgenres abarbeitet, wird mit jedem Jahr schwieriger, welches deren Blütezeit zurückliegt. Seit den Hochzeiten des Funk sind nun auch schon mehr als 30 Jahre ins Land gegangen. 30 Jahre, in denen der städtische Bastard aus Soul, R’n’B und Jazz durch allerlei Höhen und Tiefen und durch unterschiedlichste Jazz- und Rock-Spielformen ging und schließlich von der HipHop-Gemeinde noch millionenfach durch den Samplefleischwolf gedreht wurde. Der schwedische Posaunist Nils Landgren, einer der erfolgreichsten europaischen Jazzer der letzten Jahre und zudem ein Mann mit offenem Ohr (siehe sein FUN KYABBA-Projekt von 2004), hat sich von dieser heiklen Ausgangslage noch nie schrecken lassen -Wiederbelebungen des Funk sind sozusagen sein zweites Standbein geworden. Auf LICENCE TO FUNK geht er die Sache denkbar unverkopft an: Schon der Opener, eine beherzte Coverversion des Fred-Wesley-Standards „House Party“, gibt die programmatische Richtung vor-hier wird der pure Spaß am Spiel gefeiert. Mit den Musikern seiner Funk Unit und Gästen wieder Funk-Koryphäe Ray Parker Jr. („Ghostbusters“) und der Sängerin Ida Sand geht’s mal in rasantem Powerplay („Stuff LikeThat“), mal in relaxtem Trab(„Capetown Shuffle“)durch Eigenkompositionen wie durch Standards von Quincy Jones und den Crusaders. Irgendwelchen Elektronik-Schnickschnack gibt’s hier nicht, dafür vielfarbig schimmerndes Gebläse und eine in Weltklasseform groovende Rhythmusgruppe. Wirklich Neues passiert hier zu keinem Zeitpunkt -und dennoch trägt die Spielfreude die gut aufgelegte Truppe über (fast) alle Klischeefallen hinweg. VÖ:31.8.»>www.nilslandgren.com
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