Moneybrother – Mount Pleasure :: Herz, Schmerz und dies und das

Vorbemerkung: Folgende Wörter sind aus dieser Rezension ausgeschlossen: süß, voll süß, niedlich und schnuckelig. Es ist doch nun einmal so, der Moneybrother wird hochstilisiert als der Soul-Rock-Sänger Schwedens, ein Vorzeige-Schwiegersohn, gut aussehend, talentiert und bestimmt unglaublich tier- und kinderlieb. Zwei Soloalben in englischer Sprache: Blood Panic und To Die Alone in den vergangen vier Jahren, plus das im vergangenen Jahr in seiner Heimat erschienene Pengabrorsan, mit ausschließlich schwedischen Texten. Alle Indie-Girlie-Girls finden ihn umwerfend, und alle Indie-Boys sind neidisch. Aber an dieser Stelle muss nun gesagt werden: „Nein! Lieber Moneybrother, du bist nicht nur ein Objekt, ein Stück Fleisch, der Inhalt unserer lüsternen Gedanken. Es geht um deine Musik!“ Mount Pleasure ist nun das Zeugnis der neuen Revolution, weg vom Aussehen, hin zur Musik. Musikalische Anleihen findet er nach eigenen Angaben bei Jackson Browne und Randy Newman, Mount Pleasure bezeichnet er als sein Rock’n’Roll-Album. Aber zu guter Letzt ist es ein typisches Moneybrother-Album, ein bisschen Soul, ein wenig Ska, dazwischen Rock und das ganz besondere schwedische Etwas. Die Musik lässt uns teilhaben am Gefühlsleben des Herrn Wendin. Wie traurigschön das dann ist, wenn er im Duett mit der norwegischen Sängerin Ane Bran in „It Might As Well Be Now“ von den Qualen einer vergangenen Liebe singt, dann wieder über die Großartigkeit eines Kneipenabends mit Freunden („Down At The R“). „It Is Time For Falling Apart“, eine Referenz an eine wunderbare Ausgeh-Betrink-Nacht mit einem Mädchen. Und getreu dem Motto: Kein Moneybrother ohne Herzschmerz, der obligatorische Trennungssong am Ende („I Know It Ain’t Right“). Anders Wendin ist eben ein Guter, nennt sein Album nach einem Berg auf einer Karibikinsel, verpackt Männersachen so schön, dass selbst Frauen Gefallen daran finden, und ist einfach total süß… oh, Verzeihung!

www.moneybrother.net