Céu – Céu

Das hier könnte einer der Überraschungserfolge des Spätsommers werden: Was die 27-jährige Sängerin und Songschreiberin aus Sao Paulo aufden 15 Tracks ihres Debütalbums aus Samba. TripHop, Funk, Reggae und Jazz anrührt, hat enorme Suggestivkraft. Da verbinden sich filigranes Songwriting mit fein geschwungenen Melodien und prägnanten, aber nie zu plakativen Hooks, eine wandlungsfähige, weiche Stimme und dichte Arrangements. In denen sind clubbige Elektronik und herkömmliche Samba-, Funk-und Reggae-Elemente aufs Sorgfältigste miteinander verwoben – das lässt die Songs in vielfältigen Nuancen schillern und gibt dem Hörer allerhand zu entdecken.Obwohl sich fast alle Tracks im Midtempobereich bewegen, gleicht kein Groove exakt dem anderen. Das ist kein schnell aus dem Computer geholter Brazilectro-Aufguss, kein pseudo-exotischer Lounge-Flachsinn, sondern Autorenpop mit Format und Tiefe. du (deren voller bürgerlicher Name Maria Do Céu Whitaker Pocas lautet) hat alle Songs zumindest mitkomponiert – bis auf einen: eine Coverversion von Bob Marleys „Concrete Jungle – wahrlich ein passendes Thema für eine Künstlerin aus dem Elf-Millionen-Moloch Sao Paulo!

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