City Of Light

„Schreib die Legende auf, nicht die Wahrheit“ – um (sinngemäß) John Fords („The Man Who Shoot Liberty Valance“) zu zitieren: Jim Morrison ist eine Legende, sein Leben war ein Roman. Die Wahrheit? Ist ein biografischer Roman, der funktioniert – auch weil die Form in diesem Fall der Wahrheit näher kommt als herkömmliche Bios. Der von Exzessen ausgelaugte Rockstar träumt in Paris vom neuen Leben als Dichter mit Muse Pam, die ihn aber betrügt und seine Prominenz in Koks & High-Society-Glamour umsetzt. Die eigene Legende zerstörend, landet Morrison buchstäblich in der Gosse. In seinen letzten Momenten erscheinen ihm noch einmal die hoffnungsvollen Bilder der Anfangszeit in Paris …Steele, Ende 50, weiß, wovon er schreibt: er hat Morrison mehrmals in Paris getroffen, ausführlich recherchiert, und überrascht mit etlichen unbekannten Fakten. Auch wenn ihm mal der Schwulsthengst durchgeht-Kitsch gehört zur Wahrheit -, zeichnet er doch ein überwiegend schonungsloses Bild der Hauptfigur, im Präsens geschrieben, so dass man das Gefühl hat, ein ausformuliertes Drehbuch zu lesen, was dem Roman ein angenehmes Tempo verleiht.