Archive – Live At The Zenith
Das musste ja irgendwann kommen: Nach fast 13 Jahren auf die Ohren gibt’s jetzt auch was für die Augen: Das Londoner Musikerkollektiv in Fußballmannschaftsstärke (live jedoch überschaubar reduziert) steht bekanntlich für einen Unterhaltungsschwerpunkt zwischen Prog-Rock, TripHop, Noise-Attacken und allerlei Electronica. Das zeigt die Band um Sänger Pollard Berrier. der seine Songs auch gerne mal als Kampfansage an Premierminister Tony Blairoder die Kollegen von The Vines adressiert, hierzu ganz unterschiedlichen Gelegenheiten im Rahmen ihrer „Lights“-Tournee: Beim Konzert im Pariser Zenith, bei der intimen Radio-Unplugged-Session beim Berliner Sender Radio Eins oder Open Air beim Eurockeenes Festival, bei Stücken wie „Fuck U“, „You Make Me Feel“ oder „Sit Back Down“. Keine Frage, die Band überzeugt durch Musikalität. Energie und eine gehörige Portion Eigenständigkeit. Im Gegenschnitt zu den Konzertmitschnitten gibt’s schwarzweiße Sequenzen aus dem Backstagebereich, aus dem Tourbus, aus dem Nirgendwo. Und immer wieder erklären die Bandmitglieder in den Interviews, die den ausführlichen Dokumentationsteil ausmachen, brav ihren Unterhaltungsschwerpunkt und sich selbst, zu leider anrührend dümmlichen Fragen („Who and what are Archive? What does it mean for you to play live? Is it still fun for you?“). Ein Niveau wie beim Grundkurs „Interviews für Anfänger“. Ärgerlich ist außerdem die extrem kurze Spielzeit der DVD von nicht einmal 40 Minuten. Die parallel veröffentlichte Audio-CD bietet leider auch nicht mehr. Das kann man besser machen.
www.archivelights.com
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