Even Cowgirls Get The Blues :: Sampler & Compilations

Die Vorfreude auf diese Compilation hatte sehr viel damit zu tun, dass einige der hier vertretenen Künstlerinnen in Deutschland kaum bekannter sind als die lokale JuZe-Band aus deinem Kaff. Solche Zusammenstellungen sind in der Regel die spannendsten,das verspricht Stoff fürden nächsten Plattenkauf beim Indie-Händler unseres Vertrauens. „La nouvelle scéne féminine folk Indé/americana en 17 titres“ wirbt der Untertitel zum Album in Unkenntnis der Dinge, die da folgen. Neu ist nicht alles, was Even Cowgirls Get The Blues vorstellt: Das Ehepaar (sie!) Peris alias The Innocent Mission wuppte schon auf der vorletzten Alt-Folk-Welle, Sarah White nahm bereits vor zehn Jahren für Jagjaguwar ein Album auf. Die Liste der Interpretinnen und die dazugehörigen Liner Notes verweisen aber auf ganz andere Geschichten: Entertainerinnen aus den hinterlands, Songwriterinnen auf dem zweiten Bildungsweg.die ihre Platten selbst produzieren oder eben bereits beim Fargo-Labei veröffentlicht haben, wie JesseSykes. Emily Loizeau. Lauren Hoffman und zuletzt die Traditionalistin mit Freakfolk-Verbindung, Dawn Landes. Wer eine Klammer für diese Sammlung sucht, soll sie haben: Hier spielen die Enkelinnen von Joni (Mitchell) und Emmylou (Harris), von Suzanne (Vega) und Vashti (Bunyan) vielleicht noch – in einem weitgehend stillen Americana/Alt-Folk-Kontext. Reichlich Introspektive auf sechs Saiten und eine zarte Hommage an Johnny Cash, das fällt über eine Stunde und 17 Songs etwas bescheiden aus. Wenn ich diese Compilation doch noch empfehlen möchte, dann sind Bosque Brown. Laura Gibson und vor allem Alela Diane schuld: Am besten sofort Track 2 („The Pirate’s Gospel“) anwählen und nach dem gleichnamigen tollen Album der Joanna-Newsom-Kumpanin aus Oregon Ausschau halten. Kaum Cowgirl, reichlich Blues.

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