Shy Child – Noise Won’t Stop

Über einige New Yorker Musiker musste man sich zuletzt schon ein bisschen wundern. Es ist ja nicht so. dass die Popkultur ihrer Stadt und ihres Landes nichts hergibt. Im Gegenteil. Aberwas machen manche Leute aus der Stadt, die niemals schläft? Orientieren sich an britischen Importen früherer Tage. Shy Child sind anders. Sie haben kapiert, dass man den von Devo begründeten Electro-Sound der weißen In-Clubs durchaus mit Elementen der schwarzen Tanzmusik von heute kombinieren kann. „Generation Y (We Cot It)“ etwa gesungen von der unterschätzten Stephanie McKay, featuret den hüpftauglichsten Dancehall-Beat der Jetztzeit. Ist doch auch logisch. Wenn sich ein Timbaland im Techno nach Zukunftssexliebessounds umhört, können Typen, die eher mit Techno zu tun haben, auch ein bisschen auf Timbaland machen. Da Pete Caffarella und Nate Smith alias Shy Child genau danach verfahren und auch sonst mit Verve zu Werke gehen, muss man ihnen ein von Anfang bis Ende überzeugendes Debütalbum attestieren, das sogarThe Rapture irgendwie überflüssig macht. Viele Songs klingen, als hätte man den einzigen brauchbaren Moment von A Flock Of Seagulls („Modern Lovels Automatic“ natürlich) aufgegriffen und aus ihm einen hysterischen Hit mit Hitzekollereffekt gemacht. Synthesizer klingen wie Polizeisirenen und Beats wie Mörsergranaten. Nureinmal herrscht Feuerpause-in der Ambientnummer „What’s It Feel Like?“. Sonst ordnet sich alles einem Motto unter: Kick it like a kick drum. Immer feste drauf. Aber dabei melodisch bleiben. Mit dieser Doppelstrategie werden Shy Child nicht nur in New York bald für reichlich Unruhe sorgen.

www.shychild.com