Rihanna

Good Girl Gone Bad

Pralles R n B-Paket von einer jungen Lady, die nun endgültig den Durchbruch schaffen sollte.

I Dieser Jay-Z ist schon komisch. Da hat er mit Beyonce eine absolute Traumfrau am Wickel, und was tut er? Macht mit ihr ein laues Album und pusht fast zeitgleich eine jüngere Sängerin, die fast genauso singt. Das immerhin hat sich ausgezahlt, denn „Umbrella“, erste Single aus dem dritten Album von Rihanna und musikalisch gesehen eine Art R’n’B-Update des Cranberries-Oldies „Zombie“, führte kurz nach Veröffentlichung bereits die Charts an, auch in Deutschland. Weitere Hits werden folgen. Auf GOOD GIRL GONE BAD gibt es kaum eine Nummer, die nicht sofort ins Ohr geht. Das gilt für „Don’t Stop The Music“, eine technogetränkte Vollpartyinfusion mit Michael-Jackson-Zusatz, genauso wie für die angerockte Standpauke „Shut Up And Drive“ und für „Lemme GetThat“, eine von drei Produktionen aus dem Hause Timbaland. Dancehall-Elemente und andere Einflüsse karibischer Musik hat man zurückgedrängt, wohl nicht zuletzt deshalb, weil diese nach einem kurzen Boom vor drei Jahren zurzeit nicht mehr so gefragt sind. Rihanna soll ganz klar als internationale Pop-Diva der Zukunft aufgebaut werden, da stören regional relevante Einflüsse nur. Es ist also Kalkül im Spiel. Trotzdem wirkt das Album nicht wie ein seelenlos zusammengeschustertes Produkt. Die Sängerin selbst ist selbstbewusster geworden, macht freche Ansagen und überzeugt mit charismatischer Präsenz. Ständig wechselt der stilistische Schwerpunkt, ohne dass es nach Patchwork tönt. Einige Songs deuten an.

wie der R’n’ß der Zukunft klingen könnte: weniger effektorientiert und divenhysterisch, dafür auf natürliche Weise sexy und energetisch. Da kann man doch verstehen, warum Jay-Z auf diese junge Dame besonderes Augenmerk legt.

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