Rich Hopkins & Barry „The Fish“ Melton – Duel In The Desert

Nehmen wir an, Rich Hopkins träfe – wie Dekaden vor ihm der Überlieferung nach der Bluesmann Robert Johnson – an einer staubigen Kreuzung bei Clarksdale, Mississippi, den Teufel, und nehmen wirferneran. der Leibhaftige würde ihm einen Wunsch gewähren im Tausch gegen seine. Hopkins‘ Seele: Jede Wette, die Welt hätte von Stund‘ an einen zweiten Neil Young. Denn dem, speziell jenem Ol‘ Neil von Everybody Knows This Is Nowhere, „Like A Hurricane“ und „Powderlinger“, eifert der Mann aus Fort Worth. Texas, Zeit seiner Karriere auf fast schon rührende Art und Weisenach. Für sein neues Album Duel In The Desert hat Hopkins nun seiner Begleitband, den Luminanos, freigegeben und stattdessen Barry Melton als Partner ins Studio geholt, in den 60er-Jahren Mitglied in Country Joe McDonalds radikal-politischer, LSD-getriebener, bissig-sarkastischer Lumpenbrigade Country Joe & The Fish, die mit dem „Fish Cheer“ und der bitterbösen Anti-Vietnam-Tirade „I-Feel-Like-I’m-Fixin‘-To-Die-Rag“ unsterblich geworden sind. Der Gitarrenberserker und die Hippie-Legende-wie kann das zusammengehen? Nun, es klingt wie die meisten Rich-Hopkins-Alben. Die Gitarren bratzeln, tosen und heulen wie der Wüstenwind, die Rhythmusgruppe macht Druck, der Gesang ist schön bis schaurig schräg, die Songs durchweg okay. Wenn die Herrschaften mal vom Gas gehen, schaukeln sie gern durch Country-Gefilde, doch bleiben derlei Ausflüge die Ausnahme. Drei Traditionais, drei Hopkins- und zwei Melton-Tunes, dazu ein Parforce-Ritt durch Chuck Berrys Klassiker „Thirty Days“ ergeben zusammen einen Longplayer, den man nicht unbedingt haben muss, aber dann doch ganz gerne hat.

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