Talib Kweli – Ear Drum

Es gab eine Zeit, da galt Talib Kweli als das ewige Talent der US-HipHop-Szene, dem es extrem schwerfiel, aus dem Schatten seines früheren Partners Mos Def herauszutreten. Doch diese Vorurteile hat er spätestens mit den beiden Alben Quality (2002) und The Beautiful Struggle (2004) ausgeräumt. Mit seiner neuen Platte Ear Drum gibt er nun selbstbewusst den Takt vor, nach dem sich die Konkurrenz richten muss. Und mit Konkurrenz sind auch solche kommerziellen Schwergewichte wie Kanye West gemeint, dem TalibKweii mit dem fantastischen, von Just Blaze produzierten „Hostile Gospel“ zeigt, wie man 2007 das Thema Spiritualität und Sozialkritik perfekt auf einen Nenner bringt. Der Auftakt der Platte fällt mit „Everything Man“ noch relativ gediegen aus. doch schon der zweite Titel „NY Weather Report“ zeigt, über welche außerordentlichen lyrischen Fähigkeiten Talib Kweli verfügt. Und dann geht es Schlag auf Schlag, von dem bereits erwähnten „Hostile Cospel“ über den von will.i.am in Szene gesetzten Club-Banger „Say Something“, zudem Underrap-Queen Jean Crae ein paar Verse beisteuert, bis hin zu „Country Cousins“, das vollkommen entspannt dahingleitet und bei dem Talib Kweli auf die Unterstützung von Bun B und PimpC von UCK zählen kann, die gerade auf Dizzee Rascals Meisterwerk Maths And English einen Castaufritt hingelegt haben. Und weil das offensichtlich noch nicht genug ist, brilliert Talib Kweli auch in der von Pete Rock gewohnt souverän in Szene gesetzten Nummer „Holy Moly“ als Rapper, der auf alle Kraftausdrücke konsequent verzichtet. Weitere Highlights sind die von Madlib produzierten Titel „Eat To Live“ und „Soon A New Day“, bei dem Norah Jones ein Gastspiel gibt, sowie das butterweiche, von seinem ehemaligen Reflection-Eternal-Kumpel Hi-Tek aufbereitete „More Or Less“.

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