Mutya Buena – Real Girl

Irgendwie anders war vorgestern: Seit einiger Zeit übererfüllen ja auch die nach drei Umbesetzungen weiterhin multi-ethnisch besetzten Sugababes alle einschlägigen All-Girl-Group-Klischees. Mit Mutya Buena bringt nach Siobhán Dionaghy (ihr Debüt: Revolution In Me, 2003; das neue Album Ghosts erschien im Juni, vorerst nur im UK) nun deren zweites Gründungs- und Ex-Mitglied eine Soloplatte heraus. Aus der werden wohl nicht so viele Hits purzeln wie aus den Alben ihrer ehemaligen Gruppe. Aber schlechter ist das auch nicht, was die heute 21jährige Tochter irisch-philippinischer Eltern auf ihrem Debütalbum zu bieten hat. Amy Winehouse, an die Mutya im gelungenen Opener „Just A Little Bit“ erinnert, mischt mit. neben der wieder aus allen Rohren mit 80s-Sounds um sich ballernden Groove Armada und den Produzenten, die 2000 den Sugababes ihren ersten Hit „Overload“ gebastelt hatten – und auch „This Is Not (Real Love)“, die sehr sämige Single mit George Michael vom vergangenen Jahr, wurde nicht vergessen. Sogarden gewissen Bastardpop-Schick der Sugababes hat sich Mutya Buena bewahrt. Bei der Vorabsingle „Real Girl“ mit dem „It Ain’t Over Till It’s Over“-Lenny-Kravitz-Sample animiert das noch zum Mitträllern, der Ronettes-Rip-Off „B Boy Baby“, eben mit Frau Winehouse, ist hingegen hohles Gestampfe ohne jeden Soul. Dabei ist ausgerechnet der Mutya Buena so wichtig. Denn sie will, und das kriegen die meisten Lieder auf dieser Platte ab, einer von den R’n’B-Stars sein, die sie selbst so verehrt. Die Stimme dafür hat sie, kraftvolle Balladen und Midtempo-Swinger leider nicht.

www.mutyamusic.com