Shrek 3 :: Grün vor Wut

Also. Ohne Rumgetue, lustige Wortspiele in Grün und Es-war-einmals den Oger mit der Wanne ausschütten: Die Luft ist raus. Kaum zu glauben, dass der erste Teil vor sechs Jahren – zu Recht – gefeiert worden war als freche Kritik an den Disney-Animationsfilmen, die sich zunehmend im Kreis zu drehen schienen mit ihrem überholten Musical-Schema. SHREK war der frische Wind, der andere Weg, den man mit dem Medium beschreiten konnte: selbstreferenziell, pfiffig, mit einem Finger näher am Puls der Popkultur als an Märchen- und Fantasystrukturen. Ein Konzept, das im zweiten Teil noch einmal clever ausgeweitet und variiert wurde, nun aber müder und verbrauchter wirkt als das Material, dem man seinerzeit ordentlich in den Arsch treten wollte. Tatsächlich wirkt der Film – erstmals nicht inszeniert von Andrew Adamson, der mittlerweile die schlimmen Chroniken von Narnia-Filme zu verantworten hat -, als müsste er selbst unentwegt gähnen. Die besten Ideen und Witze kennt man aus den ersten beiden Filmen. Das Wenige, was neu ist, hätte man bei SHREK bereits bei den ersten Konzept-Meetings in den Mülleimer gepfeffert. Der Rest sind Pupswitze und gotterbärmliches Anbiedern ans Familienpublikum. Der Titel-Oger will jetzt nämlich nicht nur der Verantwortung entfliehen, die Regentschaft in Far Far Away zu übernehmen, sondern kann sich auch nicht damit anfreunden, Vaterfreuden entgegenzublicken. Noch jemand wach? Zumindest erstgenanntes Problem soll sich lösen, indem ein entfernter Verwandter anstelle von Shrek die Krone aufsetzt. Hat man noch kurz Hoffnung, die Handlung könne sich weitgehend auf hoher See und damit an einer neuen Location abspielen, muss man sich alsbald mit der Erkenntnis abfinden, dass die Filmemacher Anderes im Sinn haben: Besagter Verwandter besucht eine exklusive Highschool, ist ein klappriger Pickelwicht und würde in die Annalen der CGI-Animation als farb- und einfallsloseste Figur des jungen Mediums eingehen, wenn man wenig später nicht noch Bekanntschaft mit dem Zauberer Merlin machen würde, den man hier als auf einem Trip hängen gebliebenen Drogenguru ersann. Warum eigentlich? Egal. Wie der ganze Film, der in einem großen Zweikampf mit dem durchtriebenen Prince Charming und seiner Bande von Unholden mündet, die sich schließlich auch noch als feine Kerls mit schlimmer Kindheit erweisen und sich alle an der Hand nehmen. Können wir nicht alle miteinander auskommen? Vielleicht. Solange man diesen Film hassen darf.

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