Meg Baird – Dear Companion

Die Espers-Vokalistm ist auf ihrem Folk-Album nur bei sich und den Liedern.

Zu den interessantesten Entdeckungen im sogenannten Freak oder Psych- oder New-Weird- oder (wie schrieb Kollege Winkler zuletzt?) Free-Folk gehört ja diese irre Landkarte der Verbindungen und Verästelungen, dieses Wer-mit-wem-und-wo-denn diesmal, das Networking im Namen der Freundschaft quer durch die Vereinigten Staaten der besseren Menschen, von Woodstock bis Philadelphia, von Andy und Noah und Devendra über Joanna und Jana und Josephine bis zur guten Espers-Sippschaft. Womit wir schon bei Meg Baird, dem Über-Goldkehlchen des Philly-Sextetts wären. Während der intensiven Sessions zu ESPERS II genehmigte Meg Baird sich ein paar Auszeiten, um daheim in der Mansarde diesen kleinen Songzyklus aufzunehmen. Es sind dies Traditionais („Dear Companion“, „Willie O’Winsbury“, „The Cruelty Of Barbry Ellen ), Coverversionen und zwei Eigenkompositionen, entstanden mit nicht viel mehr als einer akustischen Gitarre und einem Hackbrett. Das geschätzte Freakfolk-Kollegium musste diesmal konsequenterweise auch draußen bleiben. „Close to the heart“ nennen die Amerikaner das, was Meg Baird sich mit diesen elf Songs gönnt, Lieder mit persönlichem Aszendenten, die nun hier vorbildlich unprätentiös ans Ziel gesungen werden -„free“ im Sinne von Befreiung aus dem Gruppenkontext. Baird hat alle Anstrengung hinter sich gelassen, ist nur bei sich und dem Lied, SEAR COMPANION sollte ein verlässlicher Freund all derer werden, die sich über die weiten Freakfolk-Wiesen vorwärts in die Vergangenheit, in die Urgründe des englischen und amerikanischen Folk bewegen wollen. Im Plattenschrank wäre ein Platz neben Shirley Collins so falsch nicht. Nur, um doch noch eine Verbindung zu knüpfen. »>www.wichita-recordings.com