The Ark – Prayer For The Weekend

Natürlich gehörigen The Ark zum Eurovision Song Contest. Diese Band ist wie dafür geschaffen, ganz und gar Hymne und immer ein bisschen too much. Nur: Das Jahr war falsch. 1973 oder 1974 – das wäre es gewesen! So oder so, ihr Song „The Worrying Kind“ war einer der besten der letzten Wettbewerbsjahre (wenn eben auch ein echter Class-of-73-Glampopboogie). Dennoch machten The Ark-vor allem weil: Schweden, keine Osteuropäer-da mit kaum einen Stich. Dabei liefern sie mit Prayer For The Weekend nun gleich noch das zugehörige Album zum Eurovision-Triumphzug, eine prächtig-pompöse Vorstellung ihrer Möglichkeiten: Der Offbeat-beschleunigte Titelsong bringt gleich zur Eröffnung Dschinghis Khan und Duran Duran zusammen. Konsequent bis vors Himmeltor gespielte Hymnen wie „Absolutely No Decorum“ und der Instanthit „New Pollution“ beherrschen spielend alle Regeln des Melodie Rock. Und das aus purer Melodiebetrunkenheit geborene Abba-Hochgefühl stellt sich nicht nur beim operettenreif inszenierten Gospel „Gimme Love To Give“oder bei dem Happy-Pop-Stampfer mit Honkey-Tonk-Klavier „All I Want Is You“ ein. Die für diese Band ohnehin unsichtbare Kitschgrenze wird beider sehr rührenden Schlussballade „Uriel“ dann allerdings leicht gestreift. Und mit der irgendwie japanisch gemeinten Melodie des fragwürdigen Plastesoulpoppers „Thorazine Corazon“ (um diese Melodie geht es auch im kaum weniger fragwürdigen Text) wird sie schließlich vorsätzlich überschritten, Too Hot! Und too Chocolate, Leute! Letztlich bleiben The Ark auch mit ihrer vierten Platte reine Glaubenssache: Entweder du glaubst an die positive Energie dieser Band, an die Kraft der unverstellten Schönheit ihrer Musik, die Wahrhaftigkeit ihrer Botschaft von der Unbeding- und Unabdingbarkeit aller Angelegenheiten des Herzens. Oder nicht.

www.thearkworld.com