Spitting Off Tall Buildings – Good Night And Good Luck

Wenn sie singen, sagen singende Schauspieler und Schauspielerinnen gerne, sind sie sie selbst, wenn sie vorder Kamera stehen, schlüpfen sie in Rollen, projizieren. interpretieren. Man muss diesen Unterschied nicht zu ernst nehmen, er könnte ein blödes Bild von „Echtheit“ erzeugen, das die Popmusik gar nicht braucht. Da wird gekünstelt und selbstverwirklicht, das wollen wir Katja Riemann und ihren Jazz-Cranden überlassen. Bei Jana Pallaske („Alaska.de“, „Engel &Joe“) war das anders, schneller, herzhafter: Spitting Off Tall Buildings, die Band,der siemitunscharfem Gesang vorstand, spielte nicht so sehr mit diesem ich-bin-ein-aufregendes-Mädchenvom-jungen-Kino-Bonus.die Band gurgelte und sägte irgendwo zwischen Punk und Hardcore herum, das war sie den Biografien ihrer Mitglieder schuldig. Das zweite Album der Berliner zieht noch einmal an, Spitting Off Tall Buildings fahren die Hooklines an der Hüsker-Dü-Dinosaur-Jr-Stromgitarrensteilwand hoch und wieder runter, sie spielen den Melo-Punk, mit dem man Löcher in den Kopf bohren kann. Fast schon wieder, äh. Emo, abereherdie ältere amerikanische Schule. Produziert hatderdafür immernoch und längst schon wieder führende Steve Albini in Chicago, es ist eine skrupulöse, sehr genaue Arbeit geworden, die man därdn erkennt, dass man sie fast gar nicht bemerkt. Wäre SubPop noch das, was Sub-Pop in den ersten fünf Jahren einmal war, dann könnten Spitting Off Tall Buildings nach Amerika gehen und Colleges rocken, 50 ist ihnen ein letztes, starkes Zeichen gelungen. Es könnte jetzt losgehen, aber es ist vorbei. Spitting Off Tall Buildings haben sich nach diesem Album aufgelöst. VÖ.ll.5. >» www.mainstreamrecords.de