Perry Farrell’s Satellite Party – Ultra Payloaded

Dass Perry Farrell der Welt letztlich nurals Andre Heller des alternativen Rock in Erinnerung bleiben wird, hat gute Gründe. Ein paar früh gekrähte Hymnen seiner 2o Jahre zu spät mit Batiktüchern einbalsamierten, zuweilen hübsch hysterischen Band Jane’s Addiction sind zwar bestimmt nicht die schlimmsten Archäologiefunde, zu denen man auf Mixtapes von früher vorstoßen kann. Ihr MTV-Hit „Been Caught Stealing war für einige Monate gar DJs first choice. um etwa zwischen „Givelt Away“ von den Red Hot Chili Peppers und Faith No Mores“Midlife Crisis“ kenne Tanzbodenflaute einsetzen zu lassen. Und gerade coodcod’s urce, das zweite, von Räucherstäbchenschwaden durchzogene Mitternachtsstrandparty-Album seiner Band Pornos For Pyros. hätte damals. 1996, bessere Kritiken verdientgehabt, Soodersowird Farrell jedoch immer einzig der Mann bleiben, der „LOllapalooza“ erfunden hat – diesen Giga-Alternativrock-Wanderzirkus, der in letzter Konsequenz dabei half, dass Bands wie die Smashing Pumpkins noch heute/wieder ihre Rente durch Headlinerbuchungen auf Gigafestivals weltweit sichern können. War das also eine gute Idee? (Egal, nach n evermind konnte das ganze Ding sowieso keiner mehraufhalten.) Keinegute Idee Farrells war es jedenfalls, nach der künstlerisch wenig überzeugenden Reunion von Jane’s Addiction 2003 (strav) mit seiner neuen Band Satellite Party ein Album gewordenes Loolapalooza auf die Beine zu stellen. Da rauschen Flea undjohn Frusciante, Peter Hook, Thievery Corporation, Fergie und Filmkomponist Harry Gregson-Williams („Chronides Of Narnia“!) durch die Vorführung, ohne auch nur eine persönliche Note zu hinterlassen. Und wenn es doch eine gegeben hätte, hätte sie Steve Lillywhite schon noch rechtzeitig unterdie Räder seiner bombastischen, vollendet seelenlosen Produktion bekommen. Mit Verlaub, aber Ultra pavloaded ist ganz, ganz großer Mist. Und wen darin nicht schon das ewige LA.-Rockgitarren-Gegniedel (zuständig: Nuno Bettencourt. Ex-Extreme), die klebrigen Klecksereien aus dem Orchestergraben und überhaupt dieses ganze aufgeblasene Studiogeprotze im von vorneherein verlorenen Kampf um ohnehin nichtvorhandene Songs überzeugt, der kriegt wohl spätestens bei der hier dokumentierten Fledderei schlimmes Sodbrennen: Fürden scheußlich esoterischen Popchant „Woman In The Window“ am Endeder Platte hat sich Perry Farrell tatsächlich eine unveröffentlichte Gesangsaufnahme von Jim Morrison unterden Nagel gerissen. Vorsatz und Tat: widerlich. VÖ: 1.6.

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