Trembling Blue Stars – The Last Holy Writer

Bobby Wratten ist so etwas wie ein unbekannter Veteran. Seit den 8oer-Jahren ist er im Dienste des melancholischen Gitarrenpop unterwegs. Bereits mit Field Mice, der Aushängeband des legendären Sarah-Labels,verwoberseine Haupteinflüsse Nick Drake, The Go-Betweens und New Order zu sanftem Jangle-Pop. Seit neun Jahren nun setzt er seine Mission mit Trembling Blue Stars fort, die nun mit the last holvwriter wiederein großartiges Album mit einfühlsamem Pop, geschmeidigen Elektro-Sounds und federleichtem Gesang gemacht haben. Und auch der Titel der neuen Platte zeugt von Geschmack, bezieht er sich doch auf ein Lob van Normal Mailer über Franz Kafka. Nicht die erste berühmte Referenz im Schaffen des Sensibilisten Bobby Wratten.derauch schon FrancoiseSagan, Abba und Dorothy Parker zitierte. Sicherlich werden die Trembling Blue Stars keine junge Indie-Klientel mehr zur Hysterie treiben, aber nachdem Go-BetweenGrant McLennan von uns gegangen ist, brauchen die gesetzteren Hörerwürdigen Nachschub. Trembling Blue Stars sind momentan eine Liebhaberband für einen kleinen Kreis nostalgischer Wave-Pop-Fans aus aller Welt: in England mit Legendenstatus, aber kommerziell bislang weitestgehend unbeachtet; in den USA bei Sub Pop untergekommen; in Spanien, der Heimat ihres Labels, regelmäßig auf Tour. Seit einigen Jahren setzen die Londoner nun schon Elektro-. Dance- und Ambient-Elemente ein. und auf ihrem sechsten Album, das wieder von Saint-Etienne-Freund lanCatt produziert wurde, geht es teilweise sogar noch ein wenig elektronischer zu als sonst: Manches auf „The Holy Writer“ klingt nach PetShop Boysohnederen urbane Exzentrik, „This Once Was An Island“ könnte ein Side-Project-Song von Peter Hook und Johnny Marr sein. Mazzy Star und Lush klingen an, wenn Wrattens Partnerin Beth Arzy verträumte Mädchenchöre singt oder den Leadgesang übernimmtwie im tollen „Idyllwild“. „Sacred Music“ wiederum knüpft in seiner soundtrackhaften Langsamkeit und Intensität die Verbindung zu alten Field-Mice-Zeiten. Trembling Blue Stars machen die Art von Musik.dieeinen im Kopf begleitet, wenn man Murakami-Romane liest. Filme mit Charlotte Gainsbourg sieht oder an einem stürmischen Tag an der nordenglischen Küste steht und aufs Meer schaut. VÖ: 1.6.

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