Muff Potter – Steady Fremdkörper

Seit 14 Jahren existieren Muff Potter als ausgemachte Hybridexistenz in der Szene. Wurde inhaltlich zwareine Rastlosigkeit vermittelt, die in ausuferndem, nervösem Songwriting eine passende Form fand, waren sie der klassischen Independent-Szene oftmals zu brachial -einige nannten es., pointless“ -, den Punks vielleicht nicht politisch genug. Die standen ungebunden da, der Cestus war nicht eindeutig genug, das war vielen erst einmal suspekt. Zumindest musikalisch scheint ihre Radikalität mittlerweile ein Stück weit domestiziert. Ziemlich poppig ist es geworden, das neue Album, und sogarein bisschen ein Tributan den Zeitgeist. Mittels neu entdeckter Übersichtlichkeit wissen Muff Potter plötzlich, an welcher Stelle die Arme gen Himmel fliegen müssen-Kettcar haben eben doch Spuren hinterlassen. Wenngleich auch nur bruchstückhaft. Besonders tiefmuss nämlich nichtgegraben werden, um in dieser leicht strapaziösen, von gelegentlichem Verstärkersurren angeschmutzten Produktion auch Hot Water Music und Jawbreaker wiederzufinden. Textlich zeichnet der von Selbstzweifeln und Widersprüchen zerfressene Sänger der Band ein gewohnt finsteres Bild. Befindlichkeiten ja, aber direkt von der Borderline. Weil die Wut geblieben ist.schlagen lebenszyklisch argumentierende Versuche, den Zorn von einst als pubertäres Aufbegehren abzutun, gänzlich fehl. Muff Potter haben sie erkannt, die Stärke schwacher Bindungen, und changieren nach wie vor zwischen ganz viel Pop und einfach Punk. Ein hervorragendes Album, ihr bestes bisher. VÖ:18.5 »>

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