Sondre Lerche – Phantom Punch

Aus gegebenem Anlass ein alter Witz aus den frühen 9oer-Jahren. komplett unrenoviert. Hier ist er: Wenn etwas dröhnt und stöhnt und wuchtig wummert und unter anderem deshalb als Postrock etikettiert wird-möchte man dann der Postbote sein?! Im Fall von Sondre Lerche, bisher überaus angenehm aufgefallen als melancholisierterSinger/Songwriter, lautet die Antwort unbedingt: ja. Was der Musiker aus dem norwegischen Bergen zum Finale seines neuen Albums raushaut, beginnt zunächst einmal als semiakustischer Folksong, verdichtet sich dann mehr und mehr.wird ein immens anschwellendes Gerocke-bis schließlich die wall of sound(s) steht. Unverrückbar, mächtig, groß und stark. Und der Spann ungsbogen, der wird über stramme sieben Minuten gehalten. Phantom punch heißt das neue Werk von Sondre Lerche, und es bietet neben dem Postrock-Stück noch die ein oder andere Überraschung. Geblieben sind die rhythmischen Kniffligkeiten in den Songs, neu dabei ist als Produzent der ziemlich legendäre Tony Hoffer, und neu ist auch der erhöhte Pop-Gehalt der Lieder, Offensiv, gar keck und extrem fixe Zweiminutenfünfunddreißiglugt“TheTape“um die Ecke, die Grundmelancholisierungdes Norwegers hat wohl gerade Pause oder macht Urlaub in den Bergen (sorry, der musste sein, Albert), und überhaupt ist Phantom punch vielmehr ein realer Schlag und Treffer-auch bei „Face The Blood“, zu dem man dolle Spreizbeinrockspielchen in Gang setzen kann. Nur schnell muss man sein, nach Zweiminutenfünfzehn ist der Song Geschichte. Und wirdann irgendwann wieder bei der Postrock-Storygelandet. „Happy Birthday Girl“ heilst die übrigens, und wer immer die Holde ist So ausführlich möchte man auch mal zum Geburtstag gratuliert bekommen.

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