Groove Armada – Soundboy Rock

Es soll hier nicht wieder die Geschichte von Aufstieg und Fall der Big-Beat-Gesellschaft aufgerollt werden, derAnfang des neuen Jahrtausends die Rückkehr der Rockgitarre in die Quere kam. Wobei dabei zum Beispiel immerwiedergerne unterschlagen wird, dass derAct des Genres, die Chemical Brothers, damit keine großen Probleme hatte und ihre Single „Galvanize“ zuletzt sogar die Tanzböden nahezu allerClubs ungeachtet ihrer Stammeszugehörigkeit von hinten aufrollte (im übertragenen Sinne, nicht im Parkettverleger-Jargon). Auch die Groove Armada, die wir allerdings tatsächlich an die Werbefilmindustrie oder ein lebenslanges Resident-DJ-Amt auf Ibiza verloren geglaubt hatten, klingt auf ihrem fünften Langspieler nicht, als hätte sieder Trendesel im Trab abgeworfen. Zwardarf anhand manchen Soundstylings geraten werden, ob Tom Findlay und Andy Cato ein bisschen in den 90er-Jahren hängen geblieben sind oder einfach schon das entsprechende Revival feiern. Aber dasgroße Ganze sitzt. Im derSachedienlichen Endlosmix reihen sie Breitwandhouse, Discosoul, Elektrofunk, Blockpartybumms. Euro-Dub,Synthesizer-Esoterika und Großrave-Sequencerparaden aneinander und schieben Gäste wie Tony Allen (Fela Kuti. The Cood, The Bad And The Queen), Candi Staton, Karen Poole, Angie Stone, Rhymefest, Simon Lord (Simian Mobile Disco), Alan Donohoe (The Rakes), Jeb Loy Nichols, Jack McManus und andere über die Auswechselbank, als wären sie der FC Chelsea derTanzmusik. Mag manches Detail unterden neuesten Erkenntnissen der DJ-Kultur nicht unbedingt supertight wirken soundboy rock entfaltet dennoch seine Wirkung als Samstagabend-Aufwärmer. Und danach geht’s in eine fleißig betanzte Stube, wo der DJ hoffentlich auch die Single „Get Down“ aufzulegen weiß. Denn die ist-dank Monsterbasslinie und den M.I.A.-approved Vocals von Lady-MC Stush-umsotighter. VO.-25.5. >» www.groovearmada.com