Macy Gray – Big

Der äußere Eindruck ist schon mal nicht besonders gut. Für ihr „großes“ Comeback hat sich Macy Gray ordentlich frisieren lassen. Nicht irgendwo, wohlgemerkt. Sie ist offenbar beim selben Coiffeur in Beverly Hills gewesen, den auch Mary J. Blige besucht. Nichts gegen Mary, abervon einer Macy Cray erwartet man dann doch ein natürlicheres, womöglich schrilleres Erscheinungsbild. Und vor allem erwartet man von ihr erdigere Musik. Um auf diese zu stoßen, muss man beim Durchhören dieses Albums ziemlich lange ausharren. Im Grundegenommen biszum Bonustrack „AEIOU“ am Schluss von big. Da sind dann einmal ein richtiger Bass, ein echtes Schlagzeug und Keyboards obendrauf zu hören. Genau diese Begleitung brauchtdiese Frau auch. Sie hat nun einmal diese Reibeisenstimme, die nach verrauchten Bars und schweißtreibenden Clubgigs verlangt. Hier aber klingt alles gelackt und unterkühlt, eingezwängt in ein elektronisches Korsett, das ihr Neu-Entrepreneur will.i.am zurechtgestylt hat. Der Clown von den Black-Eyed Peashatsichauf diesem Album eingemischt, wo er konnte. In „Treat Me Like Your Money“ macht er die Raps von Run DMC nach und streut Samples von Dead Or Alive (!) ein. Die Hookline in „Okay“ klingt verdächtig nach „Let’s Get Retarded“. Auch den von Ron Fairzusätzlich mitStreichern aufgeblähten Hausfrauensoul in „Finally Make Me Happy“ möchte man der Dame nicht noch einmal empfehlen. Der Rest des Albums geht größtenteils in Ordnung, erzeugt aber auch keine überbordende Begeisterung. Macy Gray ist eine tolle Sängerin, von der man sich einfach etwas Dreckiges wünscht. Der Schmutz beschränkt sich hier aber nur auf einige Texte, in denen Macy Gary mit Männern abrechnet. Wenn sich das nun noch auf ihre Musik übertragen würde, wären alleglücklich. VÖ: 1.6. >» www.macygray.com