Dog Day – Night Group

Genau 16 Sekunden lang dauert es bis zum Stapellauf von „Lydia“. Dann zischen Dog Day ein Dingvon einem Songweg.den die Pixies in ihren wildesten Träumen ersponnen haben könnten, aber nie aufzunehmen gewagt haben. Bei „Lydia“ handelt es sich um einen Indie-Rock-Hit, der über seine eigenen Beine stolpert mit Harmonien aus Sirup und Gitarren, die direkt aus dem Himmel für Turbo-Geschepper stammen könnten. So ein Ding machst du nicht noch einmal, aber die Fahrtrichtung auf diesem Album stimmt damit allemal, es ist eine aggressive Melancholie, die sich durch die zwölf Songs auf nicht croup zieht. Das sind Songs, in die man sich verlieren möchte, weil sie von solcher Wucht und solch süßer Grausamkeit sind. Dog Day sind mehr Pixies als Sonic Youth, oder wie ein Punk-Rock-Remix der Go-Betweens. Aufgenommen wurde das Album in der kanadischen Heimat der Band, in Halifax; anschließend wurden die Songs in Köln, dem Sitz des guten Tomlab-Labels, neu gemischt, nicht croup besitzt Momente, in denen sich die Stimmen und die Instrumente der Band kurz und heftig ineinanderverschrauben, bis sie dann ganz fest zusammengehören. Es gibt -das soll hier nicht verschwiegen werden-auch kleine Löcher in diesem hochintensiven Programm von Night Group. Aber „Lydia macht wenigstens eine der Lieblingssentenzen aller Musikjournalisten zu allen Zeiten wahr: Ein großer Pop-oder Rocksong muss nicht länger als zwei Minuten dauern. Und einseinundvierzig ist eine sehr, sehr gute Zeit. >» www.tomlab.com