The Cinematic Orchestra – Ma Fleur

Sein Meisterstück hat dieser Mann bereits abgeliefert. 2003 war es um genau zu sein-, als Jason Swinscoe mit seinem Cinematic Orchestra neue Musik für einen so alten wie legendären Stummfilm herstellte: Der Sound zu „Man With The Movie Camera“, der sowjetischen Alltags-Dokumentation der 2oer-Jahre des 20. Jahrhunderts, mäanderte elegant zwischen Nu-Jazz-Sprengseln, kammermusikalischem Endzeitflimmern, zappelnden Breakbeats, fein geschmiedeter Electronica und punktgenau inszenierten Scratches. Seitdem hatte das Cinematic Orchestra Sendepause, Jason Swinscoe zog von London nach Paris und dann nach New York, sammelte jede Menge Eindrücke-und nun ist er, der früher beim Ninja-Tune-Label für die Auslandskontakte zuständig war. wieder da. Mit dem klanggewordenen Ergebnis seinerAuslandsaufenthalte. ma fleur heißt es, und es reicht, sagen wir es rundheraus, bei weitem nicht an das 2OO3er-Album man with the movie camera heran. Was womöglich daran liegt, dass Jason Swinscoe mit seinem‘ aus fransenden Musiker-Kombinat hier die Electronica als verbindendes Element zurückfährt und vermehrt singen lässt. Im Opener „To Build A Home“ geht das, inmitten von Piano-Tupfern, noch eher ais zart denn als verzärtelt durch. Aber allzu oft wird die Grenze zu kunststudentischen Gesängen, die nah am Meer der Seichtigkeiten angesiedelt sind, nicht nur gestreift, sondern auch überschritten. Wenn indes der Gesang einmal Pause hat. hat ma fleur seine stärksten Momente, dann gilt, siehe oben: kammermusikalisches Endzeitflimmern, Nujazz in homöopathischen Dosen und viel Sounds mitSinn für Sinnlichkeit. Zu einem, derviel kann und viel weiß, aber auch immer viel erwartet, sind wir streng. Das mag in Zeiten, in denen laut ECHO -Award Silbermond als beste deutsche Liveband durchgehen, hart klingen-doch Jason Swinscoe wird’s abkönnen. Er und die Seinen können’s ja besser als: >» www.cinematicorchestra.com