Apparat – Walls

Erste und letzte Tracks von Alben können Stimmungen erzeugen und brechen und andern, und sie können damit ein Album in seinerGesamtheit in der Erinnerung als etwas erscheinen lassen, das es vielleicht gar nicht ist. Siehe The WhiteStripes(„Seven Nation Army“, der erste Song auf elephant). Siehe LCD Soundsystem („New York ILove You, ButYou’reBringing Me Down“, der letzte Song auf sound of silver). walls geht los mit „NotANumber“, das mit Cello undVibraphon und seiner repetetiven Melodieführung wie ein Stück moderner Kammermusik klingt. Hallo. Philip Class. Und walls endet mit „Like Porcelain“, indem das Vibraphon wieder repetieren darf zu sphärischen, traumartigen Sounds. Zwischen dieser elektronisch-kammermusikalischen Klammerliegen elf TracksaufSascha Rings viertem (Solo-)Album, die aus dem Setzkasten elektronischer und artverwandter Musik zusammengebastelt wurden und trotz der Stimmungsschwankungen ein Gesamtbild ergeben.ein impressionistisches Musikgemälde. Zum Beispiel „Hailin From The Edge“, das als minimalistischerFunkfeat. RazOhara am Mikrofon (wie bei drei anderen Stücken auf dem Album) beginnt und sich im harmonischen Miteinander von HipHop-Beats und Streichern auflöst. Die live gespielten Streicher halten auf diesem Album etwas zusammen, das gar nicht zusammengehalten werden kann: ambiente Texturen, gefühlter Pop mit U2-Gitarren, Synthesizerflächen, dekonstruierte HipHop-Beats. Sascha Ring hat das Album angeblich aus 70 unfertigen Tracks, die sich in den vergangenen zwei Jahren angesammelt haben, zusammengebaut. Man hört ihm das nicht an. VÖ: 25.3. »>

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