Regina Spektor – Soviet Kitsch

„Regina… Regina …“ „What?“ „When is that song gonna Start?“ -„Which song?“ – „The song that goes like .Da na na na na na na na Da na na na na.“‚-„Oh… it’s gonna Start in a minute. You just gotta wait“ „Okay … Regina! Start it already!“- „It’s gonna Start in a second,you just gotta wait!“ ….. It’s gonna Start …NOWH!“ Was jetzt folgt, ist das anfängliche Punkbrett namens „YourHonor“, das sich allerdings (und Gott sei Dank) innerhalb der zweiminütigen Spielzeit zu einem gewohnt eigenwilligen, aber melodischen Regina-Spektor-Song entwickelt. Wir befinden uns mitten in soviet kitsch, dem 2004er Album von Amerikas großer Anti-Folk-Hoffnung. Nach dem bis jetzt anhaltenden Beifall zum letztjährigen 8ecinto hope (selbst die großen Radiosenderspielen „Fidelity“ in der Heavy Rotation) dachte sich wohl ein findiger Mitarbeiter beim Label Sire, einen strategisch klugen Schachzug zu machen, wenn das drei Jahre alte Album noch mal veröffentlicht wird. Schaden kann’s nicht, denn soviet kitsch kann mehr, als der Titel verspricht. Zwar fließen die russischen Wurzeln mit in Regina Spektors Musik ein („Flowers“), aber kitschig ist es keinesfalls. Die New Yorkerin erzählt kleine, sehr intime Geschichten. Vertonte Tagebucheinträge, mal tragisch („Chemo Limo“), mal kindlich („Poor Little Rieh Boy“), mal erfrischend schadenfroh („Sailor Song“). Die Harmonien sind einfach, oft nur von einem Piano gespielt (als ausgebildete Konzertpianistin erledigt sie das selbst). Doch ihre eigenwillige Interpretationsweise (wie die ständigen Tempo-und Dynamikwechsel), gepaart mit Reginas einzigartiger, teilweise sehr heftig übersteuerten Stimme, lassen jeden Song zu einem kleinen Kunstwerk werden. Mehr davon.

www.reginaspektor.com