The Nightwatchman – One Man Revolution

Wenn sich Tom Morello in der Vergangenheit die Gitarre umgeschnallt hat, ging es anschließend mehrheitlich laut und heftig zu. Mit fetten Riffs, mörderischen Soli und exzentrischen Scratch-Einlagen. Das war der musikalische Ansatz, der ihn und seineerste Band Rage Against The Machine berühmtgemacht, Morellos Ruf als einer der besten Gitarristen seiner Generation begründet und auch seinerjüngsten Truppe Audioslave zum Durchbruch verholfen hat. Doch der 43-jährige Kalifornier ist nicht nur Rockmusiker und Plattenmillionär, er hat auch eine ganz andere Seite: Eristals Polit-Aktivistunterwegs,der sich zur radikalen Linken zählt, als.. schwarzer Robin Hood des 21. Jahrhunderts“ versteht und seit knapp vier Jahren durch die alternativen Buchläden, Cafes und Cewerkschaftshäuser Nord-amerikas tingelt. Mit akustischer Gitarre, kratzig-kehliger Stimme in bester Bruce-Springsteen-Manier und der für amerikanischpuritanische Verhältnisse kontroversen Theorie, dassjesusein Farbigergewesen ist. DieserAnsatzsoll wachrütteln, polarisieren und radikalisieren. Und das setzt sich auch auf Tom Morellos erstem Soloalbum fort, dessen Titel treffender kaum sein könnte. DennoNE man Revolution ist genau das: ein 13-Song-Manifest, das Aufruhr, Widerstand und Revolution propagiert und wedervor Waffengewalt (mithilfe von Baseballschlägern) noch Gewerkschaftspropaganda (auch aufspanisch) und Schlachtgesängen („Battle Hymns“) Halt macht. Dabei wirkt Tom Morello wie eine Mischung aus Billy Bragg, Bob Dylan, Woody Guthrie und Pete Seeger. Er schwelgtaufoNE man Revolution vorzugsweise in simplen Folk-Melodien und wagt sich nur ganz selten in den Rock-Kontext („Flesh Shapes The Day“, „Dark Clouds Above“). Und er ist immer dann am besten, wenn er nicht auf die Tränendrüse drückt, sondern bissig und wütend klingt. Etwa im großartigen Song „House Gone Up in Flames“, in dem er das Weiße Haus in Washington abfackelt und wie Mike Ness von Social Distortion röhrt. Ganz schlimm ist dagegen der Song „The Road I Must Travel“ mit seinem naiven „Wo, na, no“-Refrain und einer kitschigen asiatischen Melodie. Revoluzzerhin oderher-das gibt Abzüge in der B-Note für one man Revolution. VÖ: 20.4.

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