Murder By Death – In Bocca AI Lupo

Bloomington, Indiana. Dort, wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen, treibt die Fantasie manchmal andere Blüten. Dort versteht man nichts von urbanemHipstertum. man will es auch gar nicht. Dort ist einem die Folkmusik irischer Einwanderer und die Wildwestromantik manchmal näher als alles andere. Sojedenfalls sehen es Murder By Death. Die aus eben diesem Bloomington stammende Band hat es mit jahrhundertealten Sounds. Bei ihrstößt man auf Einflüsse von Märschen und Tänzen aus der Prä-Rock-Ära. Die Spannbreite der Inspiration reicht manchmal bis nach Osteuropa. Dann klingen Murder By Death so, als vergnügten sie sich für ihrLebengern in der Russendisko. DasGrundthema des Albums hat aber nichts mit Feiern und Ausschweifung zu tun. Es geht vielmehr um das Konzept von Sünde, Vergebung und Gnade, das Sänger Adam Turla nicht aus der biblischen, sondern aus der gottlosen Perspektive eines, sagen wir. Nick Caveerläutert. Darausentwickeltsich eine ganz eigene Intensität. Zuerstwird man von einem ganzen Bündel Songs begrüßt, die Unheil anzukündigen scheinen. Die Spannung baut sich dabei immer mehr auf, bis es in,. Shiola“ schließlich zu einer dramatischen Wende kommt. Die Arrangements sind reduziert wie bei den letzten Moritaten von Johnny Cash, Turla singt dazu auch wie der Man In Black und stellt existenzielle Fragen über Leben und Tod. Der Abschluss klingt überraschend versöhnlich: „There’s still timeto Start again“. heißt es in einem Anflug von Optimismus. Als Hörer fühlt man sich dann selbst ein bisschen aufgepäppelt. Warum gibt es solche Musik nicht öfter, ob nun in Bloomington oder woanders? >» www.murderbydeath.com