Khan – Who Never Rests

Can Oral ist schon lange unterwegs. Der Sohn türkisch-finnischer Eltern wurde in Frankfurt geboren, lebte in New York und Mexiko ynd istinzwischen in Berlin angekommen. In der Vergangenheit veröffentlichte der Mann aus der Kölner Techno-Szene unter unzähligen Pseudonymen, ging etliche Kollaborationen ein und fand langsam immer mehr zu der Kunstfigur Khan. Für-900-CET-KHAN, sein Matador-Debüt vor einigen Jahren, inszenierte sich der extrovertierte Produzent und Musiker ais spärlich bekleideter Stricher. Mit who never rests haterjetzt sein Sex-Pop-Album aufgenommen. Ein Album, das ganz klarvom Intelligent Techno kommt, Soul und Funk gefressen hat, den Wert einercool klischierten Gitarre zu schätzen weiß und vor Sleazekaum noch laufen kann. Der Blues, den Khan als Referenz herbeizitiert, ist hier ein schwitzender Porno-Priester. Unterdessen Kultvorstand aber alles möglich ist. Wenn jemals das Bild vom Fleischwolf, durch den alles gedreht wird.gepassthat, dann hier:“Excommunication“ ist ein dräuender Gospel, „Takelt Out On Me“ ein beatiger Tanzbodenwischer, „You Like To Party“ ein funkelndes Lounge-House-Kleinod, und der Titelsong lässtPara-Blues auf David-Lynch-Atmosphäre krachen, who never rests ist eine Platte wie ein lustiger Spieleabend im Darkroom der Seele: Khan buchstabiert „Satan backwards“, lässt scheinbillige Elektrosounds auf fast schon parodistische Gitarren-Manierismen treffen und hat immer wieder einen guten Hook im Ärmel. Vermutlich ruhterwirklich nie, dieserseltsame Priester, geschweige denn kommt er jemals irgendwo an-auch wenn er vorläufig beim mördereingängigen Elektropop sein Bettaufschlägt. Eine der aufregendsten Platten der Saison: abgründig und extrem eingängig. In einigen Momenten wie Peaches ohne Schamhaare, aber mit besseren Songs. >» www.tomlab.de