Electronicat – Chez Toi
Es geht klar in Richtung Suicide. Dieses Mal vielleicht noch mehr als auf den bisherigen Alben dieses Musikers. Die Art und Weise, wie Bastlertyp Fred Bigot alias Electronicat hier primitive Beatboxen zu durchgeknallt verzerrten Sounds aus Synthesizer und Gitarre betont lo-fi scheppern lässt, erinnert schon sehr an das, was von Vega/Rev an Vorarbeit kam. Zwischenzeitlich schien Bigot mit seinen schrillen Dingern mal schwer auf dem Vormarsch zu sein, doch jetzt dreht er auf. als ob ihn nichts mehr kümmert. Der Albumeinstieg wirkt so düsterwie eine Mischung aus Human Leagues „BeingBoiled“ und frühem EBM-Zeug minus martialischem Gehämmer. Danach muss man sich erst einmal durch dichte Geräuschschwaden kämpfen, ehe die Platte mit „Je Pleure, J’ai Peur“ einen Höhepunkt erreicht. Hier erweist sich die Mitwirkung von Miss Le Bomb und ihrem Hip-Hop-verwandten Redeschwall als Plus. „Angers“ basiert auf einem ähnlichen Beat wie „Der Räuber und der Prinz“, lässteine Hookl ine erkennen und glänzt darüber hinaus mit richtigen Gitarrenakkorden. Es endet im Noise-Chaos.aberdas passt in diesem Fall zur Dramaturgie. Auf chez toi ist alles für einen Moment ganz interessant. Aber: Zum dauerhaft fesselnden Hörerlebnis fehlt ein gutes Stück. Noch mehr Abwechslung, ein paar tiefe Töne mehr und weniger monotones Dröhnen – Bigot wäre wesentlich weiter. VÖ:20.4. >» www.electronicat.com
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