Auf sechs Achsen durch den Multimedia-Zirkus :: Mit der PlayStation 3…
… will Sony in neue Camino-Dimensionen vorstoßen.
Seit dem 17. November warten europäische Konsolenfans schon auf die PS3. Was es immer mit diesen ominösen „Produktionsengpässen“ auf sich hat, die einst auch zur Verschiebung der PSP auf dem hiesigen Markt führte, bleibt ein Buch mit sieben Siegeln, hätte man doch zumindest diesmal auf einen starken Käufer-Ansturm vorbereitet gewesen sein können. Doch nun, am 23. März, erscheint sie endlich: die glänzende schwarze Kiste, die eine neue Konsolengeneration einläuten soll und die Konkurrenz aus dem Hause Microsoft – zumindest offiziell – kalt funkelnd ignoriert. Solide sieht sie aus und geradezu elegant. Und mit ganzen 5 Kilogramm ist sie so schwer, dass man automatisch das Gefühl bekommt, in dieser Konsole müsse eine Menge drinstecken. Was stimmt: Die PS3 klotzt mit dem Blue-Ray-Player, einem High-Definirion-DVD-Player, der nicht nur behauptet, den zur Xbox 360 hinzukaufbaren HD-Player in den Schatten zu stellen, sondern hier auch gleich serienmäßig mit dabei ist. Wer über keinen HD-Fernseher verfügt, wird hiervon freilich nicht viel merken, doch alle Gamer, die ihr Heimkino und die wohnzimmerliche Spielhölle schon mit der neusten Hardware aufgerüstet haben, dürfen nun erst recht frohlocken. Die Bilder sind hochauflösend, die Grafik somit bestechend scharf; laut Sony soll Blue Ray die Standard-DVD bald sowieso gänzlich vom Markt verdrängen, und die PS3 ist somit schon auf sämtliche zu erwartenden Neuerungen der nahen Zukunft vorbereitet. Außerdem verfügt die Kiste über einen wahren Multimedia-Zirkus, kann unter anderem auch MPjs und Videos abspielen, und es gibt einen Internetbrowser. Den Online-Auftritt hat Sony kräftig aufpoliert und konkurrenzfähig gemacht: Es können Trailer zu neuen Spielen, Filme und Musik auf die 60 Gigabite große Festplatte geladen werden – Microsofts Xbox 360 inklusive Xbox-Live-Konzeptlässt grüßen. Auch wenn Sony behauptet, die nächste Konsolengeneration beginne erst heute, ist schon auf den ersten Blick ziemlich klar, wo hier die Inspiration herkommt. Und auch in Sachen Steuerung scheint man bei der PS3 über den eigenen Tellerrand hinausgeblickt zu haben. Das so genannte Six-Axes-System der Steuerung erinnert ein wenig an den Nintendo-Wii-Controller. Zwar wird hier nicht wie wild mit dem Pad gefuchtelt, doch die Bewegungen des Spielers (beispielsweise, wenn er sich bei einem Racer in die Kurve legt und den Controller kippt) werden ins Spiel übertragen, was die Steuerung nach einer kurzen Gewöhnungsphase herrlich intuitiv macht, obwohl zugunsten der Sechs-Achsen-Spielerei auf die vibrierende Rumble-.Funktion verzichtet wurde. Einzig der Preis, der für das neue Baby verlangt wird, ist wirklich happig: 599 Euro soll das Schmuckstück kosten. Dafür verspricht die PS3 allerdings auch, beinahe jedes Gerät im Elektronikschrank zu ersetzen, was Einrichtungspuristen zur Entwirrung des obligatorischen Kabelsalates nutzen könnten.
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