Client – Heartland

Wenn zwei Engländerinnen in Stewardessen-Uniformen auftreten, mit S&MÄsthetik und genderroles spielen, ist das dann lächerlicher als, sagen wir, wenn ein 57-jähriger Multimillionär aus New Jersey mit kariertem Hemd und Akustikgitarre auf irre authentisch und auf-dem-Boden-geblieben macht? Nein, ist es nicht. Pop als grolle (Selbst-)lnszenierung begreifen, die Mechanismen kennen, beim großen Spiel mitspielen – in dieser Disziplin sind Client ganz, ganz groß. Die wichtigsten Neuerungen noch einmal im Schnelldurchlauf: Client sind jetzt zu dritt (Client E nennt sich die Neue, ein Ex-Model, das bei Liveauftritten der Band den Bass in der Hand hält). Client sind nicht mehr bei Andy Fletchers Label Toast Hawaii, dessen einziges Signing sie waren, heartlano ist ihr drittes Album. Client, das Debüt aus dem Jahr 2003, bleibt unerreicht, city von 2004 erscheint unter Kenntnis von HEARTLANDwieeinnötigter Zwischenschritt, der bald in Vergessenheit geraten sein wird, und Album Nummer 3 ist eine Weiterentwicklung des 8oer-Jahre-Electro-Pop. Client zeichnen praktisch die Evolutionslinie des Genres nach und sind jetzt auf üppigen Sequencerflächen in den frühen goer-Jahren gelandet. Keine schlechte Idee, weil die. die Electro ohne Pop machen, auch schon da sind. Bei allem Revivalismus. bei allen Spielchen mit verbotenen Dingen sollte nicht vergessen werden, dass dieser Electro-Pop in erster Linie Pop ist und Client am laufenden Band grandiose Hits rausballern-derdramatische Schwulst von „Heartland , das Bubblegum-Gepolter von „Drive“, das hart rockende (sort of) „Lights Co Out“, das Adam-Ant-Cover „Zerox Machine“-und das ist nichtdas schlechteste Argument für ein Album. VÖ.23.3.

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