Geschmeido – Auf Wiedersehen

Jazzgitarrengedaddelte Souveränität, mit Early-Eighties-Pop-Reife gekreuzt.

Ach, die gibt s auch noch. Den immer schon etwas doofen Bandnamen spielen die Freiburger mit einem gewohnt intelligenten Albumtitel wieder schnell an die Seite: auf wiedersehen. Sechs Jahre nach der letzten Veröffentlichung Same SAME darf man so etwas sagen. Und vielleicht steht uns der nächste längere Abschied von Philippe Frowein und seiner Kohorte noch bevor. Also erstmal tschüss!“.Wir sind unversehrt, wir sind ungeklärt, sag auf Wiedersehen “ und dazu spielen Geschmeido eine handgestrickte Version des alten Talking-Heads-Frickel-Funk, als hätten Detlef Diederichsen und Die Zimmermänner eine Hallo-da-sind-wir-wieder-Platte gemacht. Von allen Aktualitäten im deutschen Pop, von den großen Peter-Licht-Gestalten, den naturlyrischen Entwürfen (Blumfeld], der Hinwendung zu international erprobten Harmoniefolgen (Tocotronic] ist diese Band mit diesem Album extrem weit entfernt. Immerhin, die Liebe zu den Liedern zur See teilen sie mit dem Jeans Team LDein Schiff kehrt heim“, „Im schweren Seegang“]. Es gehört schon einigermaßen Chuzpe [wahlweise: Uninformiertheit] dazu, solch eine nirgendwo so recht angebundene Songkollektion aus der Hüfte zu schießen, Tobias Levin und Peter Schmidt mixten in Hamburg und Berlin die Geschichte solide zusammen. Jazzgitarrengedaddelte Souveränität, mit Early-Eighties-Pop-Reife gekreuzt, ganz schlau und, tja, geschmeidig. Stellenweise anregend und seltener dröge, langweilig, auf wiedersehen ist eine echte Ich-weiß-nicht-Platte, und das Beste ist, dass sie wahrscheinlich nichts anderes sein will und kann. >>>

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