Robert Gomez – Brand New Towns

Man kann durchaus langweiligere Anfahrtswege zu seinem dritten Album nehmen. Robert Gomez Iwie seine Labelmates und Kumpane Midlake aus Denton. Texas, stammend] lernte sein Handwerk als Straßenmusiker und Zirkusmusikant, wurde später von dem türkischen Musiker Omar Faruk Tekbilek entdeckt und mit auf Reisen genommen und studierte das kubanische Gitarrenspiel beim großen Meister Nelson Gonzales. Vor knapp sechs Jahren veröffentlichte Gomez ein erstes Album mit Jazzgitarreninstrumentals – doch erst auf dem 2005 erschienenen etherville fand erzu seinem Stil: Dieweltmüde, bisweilen hoffnungslose Songwriter-Ballade im Stile Elliott Smiths ist es, der er sich verschrieben hat – gerne dargereicht mit kompositorischem Knick in der Akustik und post-psychedelisch produziert. Diesen Stil perfektioniert er mithilfe seines Produzenten Matt Pence (Centro-matic] nun auf BRAND NEW towns. Anfangs klingt Gomez noch relativ frohgemut, was die Belange der Liebe angeht: Vor allem „All We Got‘ gemahnt noch an eine Sommerseifenblase, die hoffnungsvoll daherschwebt. Auch „The Same Sad Song“ geht trotz des Titels noch als anderlandiger Wunschgartenpop durch. Doch mit zunehmender Dauer des Albums verdüstert sich das Bild. „Ifl could haveyou back l’d only break you“ ‚. singt er in „Ifl Could Have You Back“, düsterer geht’s kaum. Wobei Gomez im finalen „Brand NewTowns’wenigstens die Möglichkeit eines Neuanfangs andeutet. Die Stärke des Albums liegt im Songwriting und in der dichten klanglichen Textur: Der Sound ist vernebelt wie ein zugekifftes Jugendzimmer im Sommer, es braucht schon geduldige Ohren, um sich den Weg durch das verwobene Klanggestrüpp aus Melodikas, wattigen Schlagzeugen. Chören, akustischen Gitarren, Pianos, Celli, seltsamen Keyboards usw. zu bahnen. Doch Gomez‘ Songs faszinieren und halten den Hörer bei der Stange. Gomez klingt konstant so, ats habe der John Lennon von „Im OnlySleeping “ seinen Restresonanzkörper an der Coffeshop-Garderobe abgegeben. Anders gesagt: Sein verwehtes Narkotikerstimmchen, das konstant durch irgendwelche Filter geschickt wird, hört sich teilweise wirklich stark nach Elliott Smith an, derallerdings selten einen solchen wall ofsound im Nacken hatte und dem daher oft leichter zu folgen war Trotzdem: ein sehr schönes Album; eine Platte wie ein trauriger Film über die Liebe, der am Ende immerhin in neue Städte führt. >>>

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