Five O’Clock Heroes – Bend To The Breaks

Bend To The Breaks

Glaze Records/PIAS/Rough Trade I New Yorker Neo-Punks ohne Schnörkel und mit reichlich Schwung.

Auch zu Zeiten von Punk und New Wave gab es Leute, die zwar die passende Musik zum Zeitgeist machten, aber trotzdem nicht allen geheuer waren. Sie traten nicht mit Nietengürteln, hoch stehenden Haaren oder Sicherheitsnadeln in der Nase in Erscheinung, sondern waren komische Knilche mit intellektuellem Anspruch und schrägem Antlitz. Zu ihnen zählte man Elvis Costello, Sting oder Jackson, die dazu passende Musikrichtung wurde jerk pop getauft. Genau diese Typen sind es, auf die sich Aniony Ellis, Frontmann der Five O’Clock Heroes, beruft. Ähnlich wie seine Vorbilder ist er kein ausgesprochener Rüpel. Ein mittelgroßes Mundwerk hat er schon, aber sonst gibt es nichts, was dagegen spricht, ihn den Eltern der Freundin vorzustellen. Vielleicht finden die sogar Gefallen daran, dass Ellis die Band nach einem späten Song von The Jam benannt hat, der adrettesten Band des Punk. Oder an der Tatsache, dass es in den Songs auf diesem Debüt keine Schnörkel oder sonstige Fisimatenten gibt. Alles geht geradewegs ins Ohr und will da nach ein paar Hörproben nicht mehr so recht weg. Kann man dasselbe von den Arctic Monkeys behaupten? Ja, ja, Disziplin ist manchmal ganz schön langweilig, aber hier in diesem Fall zahlt sie sich aus. Der Ska-Beat in „Anybody Home“ treibt metronomisch genau an, in „Run To Her“ steckt genau die richtige Menge Sturm und Drang, und überdies erleidet dieses Album nie einen nennenswerten Qualitätseinbruch. Sie mögen komisch sein, diese Knilche. Aber sie sind gut. VÖ: 9.2. >>>

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